Essay, Web3

Web3 wird der Wettbewerb der Frontends

~2008 war ich fest vom aufkommenden Web 2.0 und seinen Versprechungen eines offeneren, partizipativeren und gleicheren Web überzeugt. Begriffe wie Prosument (read-write) – statt der reine Konsument (read) wie noch im Web 1.0 – wurden geboren und es war vom “Mitmach-Internet” bzw. interoperablen Web (durch selbstgehostete Blogs und Technologien wie RSS, Microformats und APIs) die Rede.

Doch es kam bekanntermaßen anders. Im jetzt entstehenden Web3 sehe ich einige Parallelen zur Anfangszeit und der Aufbruchstimmung damals. Doch auch wesentliche Unterschiede.

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Essay, Web3

Generative Kunst

Computer-Kunst und generative Kunst sind nicht neu, fast 30 Jahre sind allein seit Albert Oehlens Computer Paintings vergangen. On-chain generative art allerdings ist in seiner Form eine neue Richtung: hierbei wird der Code bzw. Algorithmus direkt auf eine Blockchain programmiert, durch auslösen dessen, das sog. minten (meist durch die Kunstkäufer:innen, die somit Bestandteil der Werkerstellung werden) wird ein Output generiert. Oftmals gibt es mehr Iterationen als früher, bei denen zwar in den besten Werken untereinander eine Ähnlichkeit vorhanden ist, aber keine zwei Iterationen genau gleich aussehen. Durch diesen Prozess des Mintens wird auch in den meisten Fällen keine Vorauswahl durch die Künstler:innen getroffen.

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Essay

The Future of Energy

The energy market is undergoing a far-reaching structural change. On one hand, a large proportion of energy is becoming electricity-based. On the other, “electricity” itself is changing: from predictable to more volatile sources and from centralized to decentralized production (where residential and corporate customers are not only consumers, but become producers themselves), while the individual producing and consuming assets need to be connected & controlled for better use.

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Das Internet geht nicht mehr weg

Die Ken-Thompson-Anekdote

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Rezension

The Florida Project

The Florida Project ist ein erfrischender Film, der beeindruckend die bedrückende Realität in Motels zeigt: Familien, die nicht wirklich obdachlos sind, aber auch nicht in der finanziellen Lage, ein dauerhaftes Dach über dem Kopf zu gewährleisten. Der Film wird – und das macht ihn für mich so einzigartig – aus der Perspektive der Kinder gezeigt, für die dieses Leben Alltag ist. In The Florida Project gibt keine Vom-Saulus-zum-Paulus-Geschichte, keinen Heldennarrativ, keine Romantisierung der Armut – sondern Alltag, der oft trist erscheint (aber dennoch in einer atemberaubenden Ästhetik auf 35mm-Film und durch die Augen der Kinder dargestellt wird), den täglichen Struggle der Charaktere und immer wieder kleine Gesten, die viel stärker wirken als große moralische Reden.

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Unterwegs

Brooklyn bound L train

R1-00509-0028

Mitte März flog ich zum ersten Mal seit neun Jahren in die USA und zum ersten Mal überhaupt verbrachte ich Zeit an der Ostküste. Einerseits war ich natürlich schon oft hier – durch Filme, Friends, Seinfeld und 90er-Jahre-Rap – andererseits überkam mich schon etwas, das man vielleicht Paris-Syndrom nennen könnte, als ich aus der Penn Station kam und mir die volle Ladung Manhattan ins Gesicht geknallt wurde.

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Rezension

Callahan

Eine ähnliche Begebenheit wie vor sieben Jahren mit Nick Cave hatte ich vergangenes Wochenende mit Bill Callahan, der sich früher Smog nannte. Nachdem ich ihn erstmals entdeckte, habe ich mir direkt einige Alben gekauft–gekauft, da Bills Label Drag City seine Musik nicht auf Streamingdiensten zur Verfügung stellt–und höre diesen großartigen Poeten seitdem auf Repeat. Neben dem oben verlinkten Artikel gibt es noch eine weitere schöne Einführung in seine Diskographie. You’re welcome.

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