Bemerkenswertes

Marcel Proust: Literatur und Kunst

„Das wahre Leben, das endlich entdeckte und erhellte, das einzige infolgedessen von uns wahrhaft gelebte Leben ist die Literatur: jenes Leben, das in gewissem Sinn jederzeit allen Menschen so gut wie dem Künstler innewohnt. Sie sehen es aber nicht, weil sie es nicht zu erhellen versuchen. Infolgedessen ist ihre Vergangenheit von unzähligen Photonegativen angefüllt, die ganz ungenutzt bleiben, da der Verstand sie nicht „entwickelt“ hat. Unser Leben; und auch das Leben der anderen; denn der Stil ist für den Schriftsteller wie die Farbe für den Maler nicht eine Frage der Technik, sondern der Anschauung. Er bedeutete die durch direkte und bewußte MIttel unmöglich zu erlangende Offenbarung der qualitativen Verschiedenheit der Weise, wie uns die Welt erscheint, einer Verschiedenheit, de ohne die Kunst das ewige Geheimnis jedes einzelnen bliebe. Durch die Kunst nur vermögen wir aus uns herauszutreten und uns bewußt zu werden, wie ein anderer das Universum sieht, das für ihn nicht das gleiche ist wie für uns und dessen Landschaften uns sonst ebenso unbekannt geblieben wären wie die, die es möglicherweise auf dem Mond gibt. Dank der Kunst sehen wir nicht nur eine einzige Welt, nämlich die unsere, sondern eine Vielzahl von Welten; so viele wahre Künstler es gibt, so viele Welten stehen uns offen: eine von der anderen stärker verschieden als jene, die im Universum kreisen, senden sie uns Jahrhunderte noch, nachdem der Fokus erloschen ist, von dem es ausging, ob er nun Rembrandt oder Vermeer hieß, ihr spezifisches Licht.“

via ankegroener.de

Wenn ich Marcel Proust so über die Literatur und die Kunst philosophieren lese, dann erinnere ich mich daran, dass der erste Band der “Recherche” (“Auf der Suche nach der verlorenen Zeit”) in meinem gerade erst aufgebauten Billy-Regal steht und ich verfluche alle Bücher, die ich vorher lesen möchte. Großartig!

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Anruf bei Timo

Interview über die Piratenpartei

Das Interview wurde von einer Journalistensch&uuml;lern an der Journalistenschule in M&uuml;nchen gef&uuml;hrt. <br />

1. Sind Sie Pirat und wenn ja, seit wann?

Nein. Meine Wahlentscheidung für oder gegen die Piraten fiel bei der Bundestagswahl auch erst zehn Minuten vor meinem Kreuzchen. Es war sehr schwierig. Auf der einen Seite eine Partei, bei der ich mich mit allen Punkten identifizieren kann, die aber nur ein Thema hat, auf der anderen eine Partei, mit der ich etwa 90 Prozent übereinstimme, die aber alle wichtigen Themen besetzt.

2. Aus welchem sozialen und politischen Umfeld kommt Ihrer Meinung nach das durchschnittliche Parteimitglied?

Gut gebildet, männlich, um die 30, ehemalige Grüne oder Linke. Das klingt sehr klischeemäßig, aber so stelle ich mir den typischen Pirat vor.

3. Waren Sie schon früher politisch engagiert, bzw. Parteimitglied bei einer anderen Partei? Wenn ja: Warum haben Sie die Partei gewechselt?

Ich knüpfe politisches Engagement nicht zwingend an parteipolitisches Engagement. Ich bin ein politischer Mensch, doch ich habe nie einer Partei angehört und denke, ich würde auch vor jeder Wahl meine Stimme erneut überdenken.

4. Für wie engagiert halten sie die Parteimitglieder? Ist ein im Durchschnitt stärkeres Engagement als bei anderen Parteien zu beobachten?

Ich denke, bei anderen Parteien sieht man aufgrund der Masse an passiven Parteimitgliedern die Blüten derjenigen nicht mehr, die aktiv partizipieren. Bei den Piraten sieht man sie. Aber generell kann man schon sagen, dass die Piraten wirklich aktiv sind, auch mit Ständen in den Fußgängerzonen oder auf Demonstrationen. Ich mag aber nicht beurteilen, ob dieser verstärkte Aktiv-Gestalten-Drang nicht auf alle neugegründeten Parteien zutrifft.

5. Neben der spezifischen Themenwahl der Piraten, die sie ganz klar von den etablierten Parteien unterscheidet, können Sie mir die Andersartigkeit der Piraten mit ein paar Worten erklären?

Auch wenn es teils in Chaotische ausarten kann, wie man beim Bundesparteitag der Piraten gelernt hat, leben sie die Demokratie. Jedes Mitglied war gleichberechtigt und jedem stand Redezeit zu. Das hat mich sehr beeindruckt.

6. Wie werden Sie von anderen Parteien wahrgenommen? Erfahrungen?

Guido Westerwelle von der FDP und ich meine mich zu erinnern, auch Gregor Gysi von den Linken, haben im Wahlkampf davon gesprochen, dass jede Piraten-Stimme eine verschenkte Stimme wäre. Angela Merkel spricht von “Meinen Freunden aus dem Internet”, wenn auf ihrer Wahlkampfveranstaltung junge Menschen mit Piraten-Flaggen anwesend waren.

7. Wird die Partei auf der politischen Bühne bestehen können? Ist der Name dabei nicht eher hinderlich?

Der Name ist Außenstehenden schwer zu vermitteln, das gebe ich zu. Nicht jeder Bürger weiß, dass “Pirat” hier nichts mit Somalia oder Klaus Störtebeker zu tun hat, sondern als – so habe ich das verstanden – Verballhornung der Bezeichnung “Piraten” für Raubkopierer. Dass die Piratenpartei aus dem ähnlich klingendem “The Pirate Bay” heraus gegründet wurden, ist übrigens ein oft verbreiteter Trugschluss. Die beiden Institutionen stehen in keiner Verbindung zueinander.

Leider wage ich auch nicht zu beurteilen, inwieweit der Name Protest- und Spaßwähler anlockt, die einfach bei den Piraten ihr Kreuz machen, weil der Name lustig klingt. Allzu viele dürften es aber hoffentlich nicht sein. Und die CDU wird ja auch von vielen nur gewählt, “weil wir das immer so gemacht haben”.

8. Kann man die Piraten als die “Grünen des 21. Jahrhunderts” bezeichnen?

Leider war ich bei der Gründung der Grünen gar nicht geboren. Das kann ich leider nicht beurteilen. Was die Grünen aber erreicht haben: Das Thema Umweltschutz steht nun überall auf der Agenda. Das erhoffe ich mir auch von der Piratenpartei.

9. Welche konkreten Ziele verfolgt die Partei nun nach der Wahl? Welche Themen werden Sie in Kürze in ihr Programm aufnehmen?

Das kann ich nicht sagen, da ich zuwenig Einblick habe.

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Bemerkenswertes

Großartig: Harry Rowohlt im Interview mit der taz

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Ich sagte zum Fahrkartenverkäufer im Mobility-Center: “Sie erraten nie, weshalb ich nach Berlin fahre. Ich werde mich abmalen lassen!” Er: “Das ist sehr praktisch: Mein Schwiegervater hatte sich abmalen lassen, und dann lebte er nur noch acht Wochen. Da hatten wir denn gleich ein schönes Andenken an ihn.”

Harry Rowohlt muss ein cooler Kerl sein. Interessantes Interview Gespräch, das gerade mit ihm in der taz erschienen ist. Lesetipp für jeden Bücherfreund, aber auch für Freunde des geschliffenen Wortes.

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Bemerkenswertes

Die irischen Osteraufstände 1916

Ich beschäftige mich in letzter Zeit viel mit der irischen Geschichte. Dazu gehört natürlich auch die “Osteraufstände” an Ostern im Jahr 1916. Einige Originalaufnahmen und kurze Erklärungen, wie es zu den Aufständen kam – die schließlich über eine Umwege und einen anglo-irischen Krieg in Irlands Unabhängigkeit mündeten – seht ihr in diesem Video.

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Rezension

Kurz zum Film “Into the Wild”

“Emanzipiert von dieser Welt des materiellen Überflüsses, die ihn von der wahren Natur seines Lebens trennt.”

In “Into the Wild” kann man viel über sich selbst erfahren. Etwa dass man nicht alleine ist mit dem Wunsch oder Drang, die Gesellschaft hinter sich zu lassen und mit der Natur zu leben. Die Zivilisation wie einen Mantel abzustreifen und liegen zu lassen.

Auch durch die großartige Musik und atemberaubenden Naturaufnahmen ist der Film gelungen, was bei einem Film, in dem es über die meisten Strecken um eine Person geht, die niemanden zum sprechen hat, keine Selbstverständlichkeit ist.

Bewegend fand ich auch den Auftritt des älteren Herren. “Into the Wild” ist kein typischer Hollywood-Film. Wer die große Action sucht, wird hier nicht fündig. Der Film ist anders, positiv anders.

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Anruf bei Timo

“Sitzen Sie gut”?

Klingeling.

“Heuer?”
“Mit wem genau spreche ich?”
“Timo Heuer.”
“Hallo. Mein Name ist (..). Sitzen Sie gut?”
“Ähm, nein.”
“Gut. Wir haben Sie als einer der hundert ersten erreicht und deshalb sind Sie in der Endrunde des Ausschreibens. Dabei ist nicht die Frage, ob sie etwas gewinnen, sondern dass sie was gewinnen.” (ich wundere mich über die Formulierung)
“Was für ein Ausschreiben?”
“Auf sie warten Millionengewinne von Sponsoren wie BMW, Lufthansa, … Was sagen Sie?”
“Na, solange ich nicht irgendwelche Nummern anrufen oder Geld im Voraus bezahlen muss”
(Währenddessen spricht die Stimme schon weiter, es hört sich für mich zwar nach einer menschlichen Stimme an, die aber vom Band kommt)
“Zu einem Unkostenbeitrag von 44,90 monatlich, das sind ja kaum mehr als 1 Euro pro Tag … ”
(Stimme spricht währenddessen weiter)
“Achso, daran habe ich dann kein Interesse.”
(Stimme spricht währenddessen weiter)
“Also machen wir einen Datenabgleich. Vorname: … ”
“Schön, dass Sie angerufen haben. Auf Wiederhören.”

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Anruf bei Timo

Wollen Sie ein Handy, Herr Heuer?

“Herr Heuer, wir würden Ihnen gerne ein kostenloses LG-Handy geben. LG kennen Sie, oder?”

“Ja.”

“Super, Herr Heuer! Wäre ein Prepaid-Handy. Prepaid sagt Ihnen was, oder Herr Heuer?”

“Ja.”

“Okay. Das Handy ist aber sehr hochwertig, deshalb wäre es mit einem sechsmonatigen Beziehen einer Zeitschrift aus unserem Hause verbunden. Natürlich vergünstigt, Herr Heuer. Das ist kein Abo, Herr Heuer, denn das dürfen wir von hier aus ja gar nicht. Nach den sechs Monaten gehört das Handy Ihnen, Herr Heuer.”

“Äh. Da habe ich kein Interesse dran.”

“Achso. Dann einen schönen Tag.”

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Das Internet geht nicht mehr weg

DNAdigital-Politikbuch: Zweiter Entwurf Vorwort

Nach umfangreichen Verbesserungsarbeiten liegt nun die zweite Fassung meines Vorworts bereit. Vielen Dank an alle, die Feedback zur ersten Fassung gegeben haben, namentlich möchte ich für Feedback danken: Andreas LenzOliver GassnerDennis MorhardtMarcus SchwarzeDr. Sven PrüserJan TißlerJonathan ImmeOliver BergerSören StamerUlrike Reinhard und Wolfgang Gründinger danken. Sowie Mark Pohlmann, Ulrich Hegge, Dr. Malte Herwig, Martin Riemer & Lisa Rosa.

Habe trotzdem noch das Gefühl, etwas vergessen zu haben. Und auch die Forderung ganz am Ende fiel mir etwas schwer. Fällt euch etwas auf?

Hier folgt der Text:

Der Netzaktivist John Perry Barlow schrieb bereits 1996 in der “Declaration of the Independence of Cyberspace”: “Regierungen der industriellen Welt, Ihr müden Giganten aus Fleisch und Stahl, ich komme aus dem Cyberspace, der neuen Heimat des Geistes. Im Namen der Zukunft bitte ich Euch, Vertreter einer vergangenen Zeit: Laßt uns in Ruhe!”

Dass Politiker sich heraushalten, wäre jedoch falsch. Ein richtiger Schritt wäre, sich mit dem Internet auseinanderzusetzen. Mit seinen Chancen etwa, die es hinsichtlich mehr Basisdemokratie und ungefilterter Informationsbeschaffung der Bürger bietet. Schnell würden sie bemerken, dass der mutmaßliche rechtsfreie Raum im Internet gar nicht exisitiert.

Wenn Politiker selbst die Bühne des Webs betreten und versuchen, einen Dialog zu führen, sollten sie eine wichtige Komponente beachten, die für einen erfolgreichen Dialog unabdingbar ist: Zuhören. Sie müssen sich bewusst machen, dass sie im Medium Internet nicht mehr nur Sender sind, der Reden hält und einen Monolog führt. Durch das Internet werden die Bürger antworten.

Menschenmassen für eine Sache zu mobilisieren, hat Barack Obama verstanden wie bisher kein Präsidentschaftskandidat vor ihm. Er wurde der erste Internetpräsident, wie John F. Kennedy 1960 nach dem legendären Fernsehduell mit Richard Nixon der erste TV-Präsident wurde. Vor allem bei jungen Leuten — den “Digital Natives” — konnte er durch seine lockere und authentische Art punkten.

Jene “Digital Natives”, denen das Internet mit in die Wiege gelegt wurde und die eine Welt ohne diese Technologie nicht kennen. Keineswegs sind die unpolitisch, sie sind nur nicht parteipolitisch. Sie wünschen sich Politiker, die sich in ihrem Umfeld aufhalten (diese Nähe muss nicht unbedingt physisch sein). Sie wünschen sich authentische und menschliche Politiker, die sich nicht hinter ihrer Fassade verstecken. Eine Parteiwebsite mit Bildern von Flickr, die von einem professionellen Fotografen geschossenen wurden oder Auftritten in Online-Videos, bei denen von perfekt formulierten Textbausteinen abgelesen werden bewirken bei ihnen nichts.

Für sie ist Politik etwas, das weit weg passiert. Und etwas, das realitätsfern ist. Die Debatte um ein Verbot von Paintball, immer wieder aufkeimende Rufe nach einem Bann der Killerspiele oder gar die “Internetzensur” – damit macht man den Lebensraum dieser jungen Leute kaputt. Und man gibt ihnen das Gefühl, dass die Politiker sich eh “dort oben” befinden. Deshalb ist Nähe vermitteln wichtig.

Das Internet könnte als wichtigstes kulturhistorisches Gut seit dem Buchdruck (mit dem die Möglichkeit, Schriften leicht und schnell zu vervielfältigen einherging) in die Geschichtsbücher eingehen. Die Politik muss erkennen und begreifen, dass das Internet in Zukunft einen noch höheren Stellenwert als bisher eingeben wird. Dieses Buch soll als Hilfe dienen. Entstanden aus der Initiative DNAdigital, bietet es einen guten Einstieg in die Welt der mit dem Internet aufgewachsenen und ihre Sicht auf die Politik.

Ihr/Euer
Timo Heuer

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Empörung

Internetsperren: Der falsche Weg (von einem Jungwähler aus Ihrem Wahlkreis)

Sehr geehrter Herr Miersch,

ich wende mich an Sie sowohl als Bürger Ihres Wahlkreises und als Jungwähler. Sicherlich haben Sie die Diskussionen über die geplanten Sperrmaßnahmen der Bundesregierung zur Bekämpfung von Kinderpornografie verfolgt. Ich möchte Sie bitten, gegen das Gesetz zu stimmen. Meiner Meinung nach sind die Maßnahmen aus folgenden Gründen abzulehnen:

1. Sie schaffen damit einen Zensurmechanismus in Deutschland, der – wenn nicht sofort, dann sicherlich im Laufe der Zeit – missbraucht werden kann. Erste Vertreter der Musikbranche fordern bereits die Sperrung urheberrechtlich geschützer Inhalte. Weitere Forderungen werden sicherlich folgen. Außerdem: In Finnland landeten sogar gegen die Zensur gerichtete Inhalte auf die Sperrlisten.

2. Das Gesetz ist klar verfassungswidrig, denn die grundgesetzlich gesicherte Gewaltenteilung wird teilweise ausgehebelt: Durch das Gesetz bekommt das BKA alleinige Befugnis. Keine Kontrollinstanz (bspw. ein Richter) kann die Sperrlisten prüfen.

3. Eine Sperrung kinderpornografischer Inhalte ist nur ein Vorhang. Die Inhalte bleiben aber – leider – weiterhin bestehen. Einen wirksamen Schutz bietet einzig und allein eine Löschung der Inhalte. (Und dass Löschen funktioniert, zeigt Alvar Freude eindeutig).

4. Die meisten der Server mit kinderpornografischen Inhalten stehen in Ländern, in denen die Verbreitung dieser Inhalte eine Straftat ist und geächtet werden kann. (Auswertung: https://scusiblog.org/?p=850)

5. Die “Digital Natives” oder digitale Generation wird sich noch weiter von der Politik abwenden. Fast alle dieser Internetexperten lehnen das Gesetz ab. Unterstützende Parteien werden für sie “unwählbar”.

6. Über 130.000 Menschen und Unterzeichner der erfolgreichsten Petition des Deutschen Bundestages haben sich für die Löschung der Inhalte und gegen die Sperrung (unter dem Motto “Löschen statt Sperren”) ausgesprochen.

7. Auch der Wissenschaftliche Dienst des Deutschen Bundestages ist gegen die Internetsperren.

Ich bin definitiv dafür, kinderpornografische Inhalte aus dem Netz zu löschen. Ich bin aber nicht dafür, sie zu sperren und einen Vorhang davor zu hängen. Es wär einzig und allein ein Scheinschutz, der natürlich vor einer Bundestagswahl bei dem Großteil des Volkes ankommt. Bitte lassen Sie sich nicht durch das populistische Getue von Frau von der Leyen manipulieren.

Bei Fragen, wenden Sie sich gerne an mich.

Hochachtungsvoll,

Timo Heuer

P.S. Auch der Verein “MissbrauchsOpfer Gegen InternetSperren” ist gegen die Netzsperren. Mehr: http://mogis.wordpress.com/wer-wir-sind/

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Das Internet geht nicht mehr weg, Rezension

Erster Eindruck von Wolfram Alpha: großartig

Ich spiele gerade mit Wolfram Alpha rum, der heute gestarteten Suchmaschine, die in beeindruckender Form Daten und Fakten kombiniert und visualisiert. So kann ich mit von jedem Datum der Geschichte die Differenz zum heutigen Zeitpunkt in Jahren, Monaten und Tagen anzeigen lassen, ich kann sehen, wie viele Stunden an diesem Tag die Sonne gescheint hat und auch die Mondphasen werden angezeigt.

Nun gut, bis dahin noch Spielerei. Interessant wird es, wenn Wolfram Alpha mich versteht. Es ist egal, ob ich “What’s the population of Germany?” oder “population of Germany” eingebe. Wo es geht, visualisiert Wolfram Alpha Daten mit einem Grafen.

Auch eine eingebaute Wikipedia hat Wolfram Alpha: Gibt man beispielsweise “Mars” ein, findet man interessante — und teils auch “abgespacte” — Fakten zu dem roten Planeten. Besonders aber auch für mathematische Spielereien sehr gut geeignet.

Der erste Eindruck ist richtig gut. Wolfram Alpha hat ein großes Potential, aber ist keine wirkliche Suchmaschine: Der Dienst besitzt kein riesiges Datenzentrum und hat auch keinen “richtigen” Suchindex, der etwa Begriffe wie “Rent a car in San Francisco” nicht umsetzen kann. Ob da auf den Suchindex von Google zurückgegriffen wird/werden muss?

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