Das Internet geht nicht mehr weg

Google kauft Jaiku

Mashable stimmt zu. Über die Summe ist bisher nichts bekannt.

Mir war klar, dass Google irgendwann in die Szene einsteigen würde. Nur wie und wann, das wusste ich nicht. Inwiefern sie Jaiku mit den Google Diensten kombinieren werden, ist nicht bekannt.

Warum sie nicht Twitter nehmen? Ganz einfach: weil Jaiku schöner aussieht, eine bessere SMS-Realisierung hat, … :-).

Man darf gespannt sein, wie Yahoo! und der Rest nachziehen wird. Wer mich adden will bei Jaiku: theuer.

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Das Internet geht nicht mehr weg

six groups bietet “Instant Communities”

Bereits seit einiger Zeit verfolge ich mit Spannung und Interesse ein Projekt von engagierten Entwicklern aus Hamburg, das nun offiziell ist. Six Groups heißt es, hat ein extrem schönes Logo und wird demnächst in die Closed Alpha gehen.

Im bereits eröffneten Blog beschreibt Geschäftsführer Andreas Stephan das Konzept:

Für sie alle stehen “Instant Communities” zur Verfügung. Instant Communities sind mit wenigen Klicks erstellte, voll funktionale Netzwerke. Der Gründer einer Community legt Name und Beschreibung der Community sowie die speziellen Profildaten fest und wählt ein Design. Nun kann er anfangen, seine Kontakte einzuladen und seine Community zu promoten.

Die Basisfeatures zum Start sind Profil- und Kontaktverwaltung, Messaging, Gruppen, Dateiverwaltung, Fotogalerie und Weblog. Auf Wunsch kann jeder Benutzer eine eigene Domain als Community-Domain festlegen und eigene Werbung schalten (Premium Features).

Klingt sehr spannend. Ich weiß, dass mindestens drei andere (unter anderem Mixxt, das ja immer noch auf sich warten lässt) etwas ähnliches planen. Der Markt wird also heiß umkämpft werden.

Alle Beteiligten, von denen ich die meisten persönlich kenne, sind Profis auf ihrem jeweiligen Gebiet. Deshalb glaube ich fest, dass six groups Erfolg haben wird. Jedoch ist die Konkurrenz von Seiten Nings und den deutschen Mitbewerbern sicherlich nicht gerade klein. Andererseits ist es für Mixxt sicher ein Nachteil, dass sie die User bisher so lange warten ließen. Zu den mindestens anderen zwei kann ich nichts sagen.

Hinter six groups stehen neben Andreas auch noch Johannes Schmidt, Helge Wenck, Jan Milz und Thomas Promny (siehe t8d blog), die ich allesamt sehr schätze.

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Das Internet geht nicht mehr weg, Rezension

Corporate Blogs – Das Buch zum Thema

Klaus Eck beginnt in seinem 192 Seiten umfassenden Buch mit einigen Zahlen. So gibt es mittlerweile 200 Millionen Weblogs. In Deutschland, an der Anzahl der Blogs gemessen eher ein Blog-Entwicklungsland, lesen 32 Prozent aller Internetnutzer Weblogs. 7% der Deutschen führen dabei selbst ein Weblog – immerhin 1,4 Millionen Deutsche.

Weltweit publizieren Blogger pro Tag 1,6 Millionen neue Artikel. Doch nur 1% dieser Artikel veröffentlichen Blogger in deutscher Sprache. Insgesamt – und das ist sicherlich verwunderlich – führen die Japaner mit 37% die Rangliste an. Dicht darauf stürmen englisch-sprachige Blogs mit 36% die Charts. Mit diesen machtvollen Zahlen beweist Klaus Eck eindrucksvoll das zumindest theoretische Vorhandensein von Blogs und unterstreicht damit die oft beschworene “Weisheit der Masse” bzw. die „Macht der Blogs“.

Herkömmliche PR und Marketing so behauptet Eck sei obsolet: „In vielen Redaktionen hat die einzelne Pressemitteilung schon längst ihre frühere Bedeutung eingebüßt.“ Der Kontakt zu Redaktionen sei wichtig, um die eigene Pressearbeit voranzubringen, schreibt Eck weiter. Die „Kommunikation 2.0“ sei gefragt, die Eck in seinem Buch über Corporate Blogs (Unternehmensblogs) zu vermitteln versucht.

So gab es Ende 2006 1.500 dieser Corporate Blogs im deutschen Sprachraum (Deutschland, Österreich, Schweiz). Eines der bekanntesten ist das Blog der Arnsdorfer Kelterei Walther – das Saftblog. Das meisterte den schwierigen und teils steinigen Weg mit Hilfe von regelmäßigen Beiträgen. So resümiert Klaus Eck: „Ein Halbherziges Engagement kann Ihnen schnell zum Verhängnis werden“.

Beispiele von Leuten, die Blogs nicht verstanden haben, zerrt der Autor zu Hauf ans Tageslicht. So zum Beispiel das Blog von Jean-Remy von Matt, Werbetexter von Beruf, der mit den Bloggern nicht mehr per Du ist, seit im Januar 2006 herauskam, er hätte Blogs in einer eigentlich für interne Zwecke geschriebenen E-Mail als „Klowände des Internets“ bezeichnet. Dieser Ausspruch ist mittlerweile ein geflügeltes Wort unter Bloggern geworden. Gibt ein deutschsprachiger Nutzer heute bei Google „Jung von Matt“ ein, also den Namen Jean Remy von Matts bekannten deutschen Werbeagentur, so sieht er schon auf der ersten Seite einen Artikel mit dem Namen „Jean-Remy von Matt kollerkommuniziert“. Sucht man nach seinem Namen, nimmt die Zahl der negativen Meldungen nur noch zu.

Eck zeigt anhand guter Beispiele, wie Unternehmen Blogs effektiv nutzen können und wie diese die Kommunikation intern sowie extern optimieren können. Er gibt Tipps vom Aufsetzen eines Weblogs bis zu ersten rechtlichen Beratungen. Auch im Umgang mit negativen oder falschen Behauptungen hilft er dem Leser den Kopf zu behalten. Die zahlreichen Checklisten bieten außerdem für Unternehmen einen guten Prüfstein, welche Schritte noch nötig sind, um das Optimum aus dem eigenen Blog herrauszuholen.

Eck präsentiert ein gut geschriebenes Buch, das nicht nur für Neueinsteiger in die Materie der Blogs sehr nützlich sein kann. Jedoch bleiben einige Fragen unbehandelt. Deshalb dient Ecks Buch zwar als Einführung in das Thema Corporate Blogs, das auch für „normale“ Blogger interessant sein kann, nicht aber als Nachschlagewerk, das etwas tieferes als die Oberfläche ankratzt.

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Definition eines Weblogs

… irgendwie anders als ich! Hier die (übrigens gemeinsam mit Langenscheidt) “ausgearbeitete” Definition von einem Weblog:

Website (site) mit nicht kommerziellem Inhalt und personalisierter Information, die regelmäßig mit Informationen zu einem bestimmten Thema aktualisiert wird. Der Autor eines solchen Netztagebuchs wird häufig als Blogger (blog) bezeichnet. Im Allgemeinen repräsentieren Weblogs die persönlichen Interessen ihrer Autoren und sind einem bestimmten Thema und persönlichen Sichtweisen gewidmet. Der Name ist dabei Programm und kommt von den Logfiles (logfile), in denen ein Webserver (web server) Zugangsdaten (von Websites) mitschneidet; vgl. Livejournal, minisite, log.

Dieser Kommentar beim Stefan hat mir gut gefallen:

Prust! Welcher Praktikant hat sich den diese haarsträubende Definition ausgedacht! Herrlich! [x]

Meine Definition von einem Blog ist ein “chronologisch aufgebautes Online-Journal geprägt durch Subjektivität. Für viele sind solche Gebilde ohne Kommentare, Trackbacks oder einem anderen Faktor keine richtigen Blogs” [Zitat von mir 😉 ].

Da trifft es diese Definition schon sehr gut:

A weblog is a journal (or newsletter) that is frequently updated and intended for general public consumption. Blogs generally represent the personality of the author or the Web site.

[via Netzpolitik]

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Kurze Erklärung zu Rivva

Vor kurzem ist Rivva gestartet. Techmeme für Deutschland, könnte man sagen. RSS-Blogger Siegfried Hirsch erklärt, wie Rivva funktioniert: “Rivva sucht nach den interessantesten Artikeln in Deutschland aufgrund von Verlinkung und Kommentaren”. Martin Hiegl hat daraufhin Bedenken über das Funktionieren auch bei starker Verlinkung: “Wenn man sich aber gut gegenseitig verlinkt wird das in meinen Augen schwierig…”.
Die Frage nach der Einschätzung der Themen und Diskussionen kommt auf. Hirsch sagt: “Ich schätze mal, dass da einiges an Ranking mit einfliesst. Eventuell Google-Rank, Technorati-Rank, damit entschieden werden kann, ob das Blog, das linkt oder kommentiert mehr oder weniger hoch einzustufen ist”.

Siegfried hat noch ein paar Informationen für euch und teilt weitere seiner Ansichten mit uns.

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Das Internet geht nicht mehr weg, Rezension

Rezension: Tom Alby – Web 2.0 Konzepte, Anwendungen, Technologien

Die Diskussion um den Begriff Web 2.0 wird mitunter sehr von Leuten beeinflusst, die für neue Produkte oder Services werben wollen. Der eigentliche Sinn des Begriffes aber bleibt: Das veränderte Web in seiner Gesamtheit. Der Autor Tom Alby geht in seinem neuen Buch aus dem Hanser-Verlag Web 2.0. Konzepte, Anwendungen, Technologien” auf Entwicklungen ein, die man seit einer von Tim O’Reilly initiierten Brainstorming-Session im Jahre 2004 als Web 2.0 bezeichnet. Neben Themen wie Blogs, Podcasting und Social Software behandelt der Autor auch so genannten Long Tails, also Nischenprodukte.

Der Autor bietet mit seiner Publikation eines der ersten deutschsprachigen gedruckten Werke zum Thema Web 2.0. Der ehemalige Suchmaschinenverantwortliche bei Lycos Europe war bereits Mitautor bei einem Buchprojekt zum Thema Suchmaschinenoptimierung.

Hohe Kompetenz in Sachen Web 2.0 lassen seine Aussagen wie eherne Gesetze klingen. Für sein neuestes Werk analysierte er unter anderem mit Hilfe eines Crawlers die deutschsprachigen Weblogs nach den meistverlinkten Seiten. “Ich glaube für manche wäre es sehr enttäuschend zu sehen, wie wenig Verlinkung stattfindet”, äußerte der Autor. Er fand heraus, dass selbst unbekanntere Seiten dabei zu den Top-Ten der am häufigsten verlinkten Seiten zählen können. Über die Qualität dieser Seiten sagt dies allerdings noch wenig aus.

Alby widmet dem Thema “Blogs” – früher oftmals verachtend als Online-Tagebücher abgestempelt, heute als Online-Journale anerkannt – umfassende 50 Seiten. Für manche Leser, die an einer Blogsoftware oder einer Beschreibung der WordPress-Installation nicht so sehr interessiert sind, beinahe zu ausführlich. Dagegen kommt das Thema “Podcasts” ein wenig zu kurz. Zwar behandelt der Autor diesen Part auf immerhin 14 Seiten, bei einem so aktuellen Thema aber noch immer deutlich zu knapp. Zitate aus englischsprachigen Publikationen übersetzt der Autor nicht, so dass Leser ohne Englischkenntnisse mitunter Mühe haben, das Geschriebene zu verstehen. Auch im Bereich Rechtschreibung sind Verbesserungen wünschenswert.

Trotz dieser Defizite ist das Buch sehr zu empfehlen. Albys informatives und kompetentes Werk zu dem uns alle betreffenden Thema Web 2.0 bietet einen umfassenden Eindruck und Überblick. Und auch ein i-Tüpfelchen hält der Autor bereit. Jedem Buch ist ein Code beigelegt. Damit lässt sich die Publikation dann zusätzlich auch noch als e-book downloaden.

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Soapbox MSN Video

I’m a beta tester of Soapbox, MSN’s video sharing site. It looks very cool and I’ll watched some videos, videos in German are also available.

In an interview, Microsoft’s chief for internet said, Soapbox can keep up with Google’s YouTube, but MS hadn’t to pay $ 1,6 billion for it. It looks smart, but not better than YouTube. YouTube fits to Google, because YouTube is a simple constructed site, just like Google.

The Soapbox by MSN is very more tricky. If you get a video link, the video isn’t on the center. It is on the right side. But on the left side you’ll see other videos. At the moment, there is “Me Riding Him”, which seems like a porn video.

Now I show you an example link. It’s much longer than e.g. Google Video or YouTube links: http://soapbox.msn.com/video.aspx?vid=13cec734-cf1a-4e61-8289-e385958df93e. Next an example for a user site: http://soapbox.msn.com/?user=-1293940734448877104.

Each person can submit some tags to any video. I added “German”, “Markus Maria Profitlich” and “Glasses” to the one above.

But I think the flash video player of Soapbox looks better than YouTube’s player. So maybe I’ll use it in future, but I think Revver’s idea is the best in the video sharing scene. They pay for clicking on the video and watching.

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Wie man wichtige von unwichtigen Seiten trennt

Vor derselben Frage standen vor mehreren Jahren schon einmal zwei Leute. Die Rede ist von Larry Page und Sergey Brin, die als Antwort den PageRank schufen und darauf ihr Milliardenimperium Google begründeten.

Ich stehe nun ebenfalls vor dieser Frage, zu der ich mir auch einige Gedanken gemacht habe, wie man sie lösen kann. Diese wichtigste aller Fragen zum Thema Suchmaschinen lautet: Wie trenne ich wichtige von unwichtigen Seiten in meiner Suchmaschine.

Bis jetzt gibt es viele Vorschläge. Ich will in diesem Blog-Eintrag die wichtigsten, die mir in einem Art Brainstorming eingefallen sind, erklären.

Gewichtung per Menschenhand:
Das erste, was wohl jedem einfällt, ist die Kategorisierung und Gewichtung der Seiten von Menschenhand. Der Vorteil liegt klar auf der Hand: Menschen können gut bestimmen, ob eine Seite gut oder schlecht, wichtig oder unwichtig ist, auch wenn es dabei nicht ganz objektiv zugeht. Letzteres ist wohl einer der Nachteile. Ein weiterer ist, dass bei großen Suchmaschinen zu viele Websites pro Tag eingestellt werden, also auch viele Mitarbeiter gebraucht würden, die dann wiederum (viel) Geld verdienen würden.

Gewichtung anhand textlicher Merkmale:
Bedeutet: Es wird darauf geachtet, ob Groß- und Kleinschreibung in der Website beachtet wird, ob pseudocoole Schreibweisen à la “Thiz is mah Homepäitsch” benutzt werden und ob die Sprache und der Textfluss allgemein gut oder schlecht ist.

Gewichtung anhand Besucherstatistiken:
Dieser Vorschlag geht von folgender “Formel” aus. Viele Besucher = Wichtige Seite. Was, wie man am Beispiel von Oranjes Bye Bye sieht, nicht immer richtig ist. Diese Ranking-Methode müsste auch von Besuchern (also nicht Page Impressions) ausgehen, da man sie sonst zu leicht manipulieren könnte.

Gewichtung nach Häufigkeit der Suchwörter auf einer Seite:
Dieses Verfahren ist wohl eins der am besten manipulierbarsten. Einfach eine Seite mit zehntausend Mal das Wort “Thomas” erstellen und schon ist man ganz oben mit dabei. Deshalb bin ich auch voll und ganz gegen dieses Verfahren. Eingefallen ist es mir trotzdem.

Im Großen und Ganzen hat (fast) jede Methode ihre Vor- und Nachteile. Wahrscheinlich gibt es noch tausend andere, auf die ich nie und nimmer, vielleicht auch weil ich von PHP-Programmierung keine Ahnnung habe, gekommen wäre.

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Die Macht der Internet-Blogs

Ich kann mich noch an die Zeit erinnern, als nur ein paar Eingeweihte einen Blog hatten. Und diese Zeit ist noch garnicht so lange her. Höchstens einige Jahre.

Schauen wir uns zunächst mal an, was ein Weblog (Abk. Blog) überhaupt ist. Laut NetWiki, einer Wiki zum Thema Internet, ist ein Weblog, “eine Art Content Management System zur Veröffentlichung von privaten Geschichten wie z.B. Tagebucheinträgen”. Doch für viele ist es viel mehr: Es ist nicht nur eine Homepage, es ist etwas, das lebt und mit dem man reden kann.

Vor einigen Jahren war es noch, als es nur wenige Blogs, eins darunter Slashdot, gab. Nur wenige Jahre später hat jeder x-beliebige ein Blog und schreibt. Viele wissen nicht einmal, worüber sie genau schreiben. Früher war alles anders: Es gab eine beliebteste Zeitung, ein beliebtestes Fernsehprogramm. Heute ist wieder alles anders: Es gibt tausende Blogs. Eine Fülle, durch die (bald) niemand mehr durchsteigt.

Und was wird auch alles für ein Quatsch gebloggt? Interessiert es wen ob Person A einen Zahn verloren hat oder Person B ein neues, natürlich supertolles und superteures neues Handy hat?

Auch bedeutet das “Massenbloggen”, dass die großen Blogs, die wirklich gute Nachrichten bringen nicht mehr genug Benutzer in ihren Bann ziehen. Früher verdienten sie Geld, indem Benutzer auf Banner klickten. Heute verdienen sie kein Geld, da keine Benutzer da sind, die auf Banner klicken könnten.

Was bringt also die Verbreitung des Blogs? Ist er einfach nur eine Weiterentwicklung von persönlichen Internetseiten oder ist das Blog ein Monstrum, das klassische und eigentlich schon lange etablierte Medien auslöscht?

Für mich ist da ein Zusammenhang zu meiner Vergangenheit, der mich etwas gelehrt hat. Als ich noch in der WBB-Szene war und mein eigenes Supportboard mit dem Thema “WBB” hatte sagte man mir, dass die vielen kleinen Boards die großen und guten Boards zerstören würden. Was bringt es, wenn auf 100 Board 20 Nutzer angemeldet sind. Würde es nicht mehr für alle bringen, wenn auf einem Board 2.000 Benutzer registriert wären?

So ähnlich ist es doch auch mit Blogs. Eine Nachricht wird, von den großen Blogs & Internetseiten ausgehend, auf tausend kleinen verteilt. Und so braucht niemand mehr die großen lesen.

Wir müssen sehen, was die Zukunft bringt. Ich fühle mich auch schuldig, da ich selbst Nachrichten mehr oder weniger anbiete, die man auch auf größeren Seiten findet. Doch ich muss als Argument sagen, dass es riesigen Spaß macht. Und das ist es auch sicher, was die Leute zu Bloggern macht: Der Spaß.

Vielleicht haben wir in nächster Zeit ja einen enormen Wandel vor uns. Vielleicht werden wir homo sapiens uns ja in Zukunft zu einer neuen Art entwickeln: Homo bloggus. Oder allgemeiner: Homo computeris. Wir dürfen gespannt sein.

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.berlin und das ganz gewöhnliche Chaos

Wir sind ja schon vieles gewohnt. Unter anderem eine TLD für Museen (.museum) oder eine für die autonome Gemeinschaft Katalonien (.cat). Dafür haben wir zwar kein Verständis (ich jedenfalls nicht), aber es ist uns weitgehend egal, weil sowieso die meisten Museen die ccTLDs ihres Landes benutzen (Beispiel: Wilhelm-Busch-Museum, Hannover).

Doch pfindige Deutsche sind schon seit längerem dabei, die Zukunft der TLDs bestimmen zu wollen. Sie sind der Ansicht: Berlin (3,3 Millionen Einwohner; zweitgrößte Stadt der EU und größte Deutschlands) braucht seine eigene TLD (.berlin).

Sollte es wirklich so weit kommen, wäre Berlin die erste Stadt der Welt, die eine TLD hat. DotBerlin heißt die ganze Aktion, die .berlin fordert. Sogar eine GmbH haben die Gründer Juli 2005 schon gegründet. Die dotBERLIN GmbH und Co. KG.

Einerseits wäre es ja gerecht. Gebiete wie Ascension Island haben ihre eigene TLD (.ac), obwohl sie erstens nur ein britisches Überseegebiet sind und zweitens nur eine Population von 1.100 (!) haben. Wo ist da die Gerechtigkeit? Auch wenn man mit dem Argument “Jeder autonome Staat habe seine TLD verdient” argumentiert, kann man etwas dem entgegensetzen: “Wieso benutzen sie nicht die UK-TLD”?

Andererseits hat das ganze jedoch auch einen Nachteil: Bekommt Berlin seinen Wunsch erfüllt, wollen auch andere große Städte eigene TLDs. Wo kommen wir da hin, wenn es auf einmal Domains wie ebay.newyork oder amazon.praha (Tschechisch für Prag) gibt? Steigt da dann noch jemand durch? Bestimmt nicht mehr. Schlimmer würde es nur dadurch werden, dass man sicher nicht .newyork beantragen würde. Viel eher würde man .ny für Newyork oder .ph für Prag (was die Phillipinen im Moment für sich beanspruchen) beantragen. Das Chaos wäre perfekt.

Des weiteren müsste man extra ein neues Wort erfinden, denn ccTLD würde ja nicht gehen. CC bedeutet Country-Code (Ländercode) und Berlin ist kein Land. Also müsste CC noch eine weitere Bedeutung neben Country-Code annehmen. Vielleicht City-Code? Dann würde ccTLD wieder passen…

Wir werden ja sehen, was die Zukunft bringt und ob diese Horrorvisionen wahr werden. Ich hoffe es nicht…

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