Das Internet geht nicht mehr weg

DNAdigital-Politikbuch: Zweiter Entwurf Vorwort

Nach umfangreichen Verbesserungsarbeiten liegt nun die zweite Fassung meines Vorworts bereit. Vielen Dank an alle, die Feedback zur ersten Fassung gegeben haben, namentlich möchte ich für Feedback danken: Andreas LenzOliver GassnerDennis MorhardtMarcus SchwarzeDr. Sven PrüserJan TißlerJonathan ImmeOliver BergerSören StamerUlrike Reinhard und Wolfgang Gründinger danken. Sowie Mark Pohlmann, Ulrich Hegge, Dr. Malte Herwig, Martin Riemer & Lisa Rosa.

Habe trotzdem noch das Gefühl, etwas vergessen zu haben. Und auch die Forderung ganz am Ende fiel mir etwas schwer. Fällt euch etwas auf?

Hier folgt der Text:

Der Netzaktivist John Perry Barlow schrieb bereits 1996 in der “Declaration of the Independence of Cyberspace”: “Regierungen der industriellen Welt, Ihr müden Giganten aus Fleisch und Stahl, ich komme aus dem Cyberspace, der neuen Heimat des Geistes. Im Namen der Zukunft bitte ich Euch, Vertreter einer vergangenen Zeit: Laßt uns in Ruhe!”

Dass Politiker sich heraushalten, wäre jedoch falsch. Ein richtiger Schritt wäre, sich mit dem Internet auseinanderzusetzen. Mit seinen Chancen etwa, die es hinsichtlich mehr Basisdemokratie und ungefilterter Informationsbeschaffung der Bürger bietet. Schnell würden sie bemerken, dass der mutmaßliche rechtsfreie Raum im Internet gar nicht exisitiert.

Wenn Politiker selbst die Bühne des Webs betreten und versuchen, einen Dialog zu führen, sollten sie eine wichtige Komponente beachten, die für einen erfolgreichen Dialog unabdingbar ist: Zuhören. Sie müssen sich bewusst machen, dass sie im Medium Internet nicht mehr nur Sender sind, der Reden hält und einen Monolog führt. Durch das Internet werden die Bürger antworten.

Menschenmassen für eine Sache zu mobilisieren, hat Barack Obama verstanden wie bisher kein Präsidentschaftskandidat vor ihm. Er wurde der erste Internetpräsident, wie John F. Kennedy 1960 nach dem legendären Fernsehduell mit Richard Nixon der erste TV-Präsident wurde. Vor allem bei jungen Leuten — den “Digital Natives” — konnte er durch seine lockere und authentische Art punkten.

Jene “Digital Natives”, denen das Internet mit in die Wiege gelegt wurde und die eine Welt ohne diese Technologie nicht kennen. Keineswegs sind die unpolitisch, sie sind nur nicht parteipolitisch. Sie wünschen sich Politiker, die sich in ihrem Umfeld aufhalten (diese Nähe muss nicht unbedingt physisch sein). Sie wünschen sich authentische und menschliche Politiker, die sich nicht hinter ihrer Fassade verstecken. Eine Parteiwebsite mit Bildern von Flickr, die von einem professionellen Fotografen geschossenen wurden oder Auftritten in Online-Videos, bei denen von perfekt formulierten Textbausteinen abgelesen werden bewirken bei ihnen nichts.

Für sie ist Politik etwas, das weit weg passiert. Und etwas, das realitätsfern ist. Die Debatte um ein Verbot von Paintball, immer wieder aufkeimende Rufe nach einem Bann der Killerspiele oder gar die “Internetzensur” – damit macht man den Lebensraum dieser jungen Leute kaputt. Und man gibt ihnen das Gefühl, dass die Politiker sich eh “dort oben” befinden. Deshalb ist Nähe vermitteln wichtig.

Das Internet könnte als wichtigstes kulturhistorisches Gut seit dem Buchdruck (mit dem die Möglichkeit, Schriften leicht und schnell zu vervielfältigen einherging) in die Geschichtsbücher eingehen. Die Politik muss erkennen und begreifen, dass das Internet in Zukunft einen noch höheren Stellenwert als bisher eingeben wird. Dieses Buch soll als Hilfe dienen. Entstanden aus der Initiative DNAdigital, bietet es einen guten Einstieg in die Welt der mit dem Internet aufgewachsenen und ihre Sicht auf die Politik.

Ihr/Euer
Timo Heuer

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Das Internet geht nicht mehr weg, Rezension

Erster Eindruck von Wolfram Alpha: großartig

Ich spiele gerade mit Wolfram Alpha rum, der heute gestarteten Suchmaschine, die in beeindruckender Form Daten und Fakten kombiniert und visualisiert. So kann ich mit von jedem Datum der Geschichte die Differenz zum heutigen Zeitpunkt in Jahren, Monaten und Tagen anzeigen lassen, ich kann sehen, wie viele Stunden an diesem Tag die Sonne gescheint hat und auch die Mondphasen werden angezeigt.

Nun gut, bis dahin noch Spielerei. Interessant wird es, wenn Wolfram Alpha mich versteht. Es ist egal, ob ich “What’s the population of Germany?” oder “population of Germany” eingebe. Wo es geht, visualisiert Wolfram Alpha Daten mit einem Grafen.

Auch eine eingebaute Wikipedia hat Wolfram Alpha: Gibt man beispielsweise “Mars” ein, findet man interessante — und teils auch “abgespacte” — Fakten zu dem roten Planeten. Besonders aber auch für mathematische Spielereien sehr gut geeignet.

Der erste Eindruck ist richtig gut. Wolfram Alpha hat ein großes Potential, aber ist keine wirkliche Suchmaschine: Der Dienst besitzt kein riesiges Datenzentrum und hat auch keinen “richtigen” Suchindex, der etwa Begriffe wie “Rent a car in San Francisco” nicht umsetzen kann. Ob da auf den Suchindex von Google zurückgegriffen wird/werden muss?

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Das Internet geht nicht mehr weg

Wenn Anzugträger auf Kapuzenpullis treffen

Für das Buch »Wenn Anzugträger auf Kapuzenpullis treffen« (Whoiswho Verlag, Herausgeber Ulrike Reinhard und Willms Buhse, Whois Verlag) habe ich zusammen mit Robert Dürhager das »Manifest der Digital Natives« geschrieben.

Das Manifest ist online verfügbar. Unsere Kernthesen darin sind:

  • Wir sind die Assimilanten der digitalen Kultur.
  • Wir verstehen das Virtuelle als Teil der Realität.
  • Die neuen Medien verstehen wir als Chance für eine bessere Welt.
  • Wir leben in Netzwerken.
  • Die Tausch-Kultur im Netz ist unser Werk und die offene Gesellschaft unser Ziel.
  • Indem wir online sind, flüchten wir nicht vor der Realität, sondern partizipieren an der virtuell erweiterten Realität des 21. Jahrhunderts.
  • Wir Digital Natives fordern die digitale Öffnung der Arbeitswelt. Zu viele Ideen sind als Interna gestorben.
  • Als Digitale sind wir Weltbürger und eine der ersten globalen Generationen.
  • Crowdsourcing ist ein Begriff, der uns geprägt hat und durch uns geprägt wurde.
  • Die klassischen Arbeitszeiten sind für uns kontraproduktiv.
  • Wir arbeiten ortsunabhängig an der Stelle, die uns am liebsten ist.
  • Zwischen Arbeit und Privatleben zu unterscheiden fällt uns schwer.
  • Wir kennen das Potential von freiem Wissen.
  • Wir verstehen das Internet als sozialen Kulturraum. Mit unseren realen Identitäten prägen wir dessen Inhalte und mit unseren sozialen Beziehungen dessen Vergesellschaftung.

Neben dem Manifest finden sich in dem Buch auch die Themen Enterprise 2.0, Bildung im Web 2.0, Leadership 2.0, Arbeitsplatz der Zukunft oder die These der “Drei Kulturen”.

Das Buch, eine Gemeinschaftsarbeit von Mitgliedern der Initiative DNAdigital, befindet sich noch nicht im Druck. Alle weiteren Informationen finden Sie bei mir im Blog.

Sie können…

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Das Internet geht nicht mehr weg, Essay

Manifest der Digital Natives

Wir sind die Assimilanten der digitalen Kultur, unser Leben gestalten wir digital. Dies ist unser Manifest. Es richtet sich an alle, die mit uns kommunizieren oder kollaborieren möchten.

Wir sind die Generation Internet
Wir sind die Evolution der Fernseh-Generation, deren gemeinsames Schicksal der Passivität noch heute Kultur und Gesellschaft prägt. Indem das Leben der Zuschauer hinter geschlossenen Türen stattfindet, entwickeln diese in Abgrenzung zur Masse ihre Individualität. Doch während die Fernseh-Generation selbst bei Ausflügen ins interaktive Internet sich hinter Pseudonymen versteckt und weiterhin passiv als (Be-)Sucher Inhalte auf nun neue Weise konsumiert, sind wir es, welche die Interaktivität als (Be-)Nutzer tatsächlich leben. So sind wir Individuen in der Unterschiedlichkeit unserer Netzwerke, immer und überall online, als Peer im Kontakt mit unseren Netzwerken. Die Tauschkultur im Netz ist unser Werk und die offene Gesellschaft unser Ziel.

Das Netz wirkt auf die Welt
Wir Digital Natives verstehen das Virtuelle als Teil der Realität. Auch wenn Virtuelles nicht physisch ist, hat es dennoch einen erheblichen Einfluss auf das Denken und Fühlen. Betrachtet man das Internet als geistigen Lebensraum, so sind dessen Auswirkungen reale Wirklichkeit. Indem wir online sind, flüchten wir nicht vor der Realität, sondern partizipieren an der virtuell erweiterten Realität des 21. Jahrhunderts.

Netzwerke sind die besseren Problemlöser
Wir arbeiten vernetzt und kollaborieren in dynamischen und offenen Netzwerkteams. In unserem Arbeitsleben spielt die kollektive Intelligenz eine große Rolle. Crowdsourcing ist ein Begriff, der nicht nur unsere Arbeitsweise geprägt hat, sondern unser ganzes Denken. Nicht zuletzt wegen der vielfältigen Kommunikationsinstrumente, von (Micro-)Blogs bis Wikis, können wir jederzeit und zu jedem Thema mit anderen zusammenarbeiten. Eine Arbeit, die uns bisher Stunden gekostet hätte, wird durch ein Micro-Posting zu einer Sache von Minuten. Die Schwierigkeit eines Problems misst sich bei uns nicht am Wissen des Individuums, sondern seiner Fähigkeit zur vernetzten Kommunikation. Abhängig vom Grad der individuellen Vernetzung gelingt es uns, für fast jedes Problem eine Lösung zu finden.

Allerdings funktioniert Crowdsourcing nur, wenn die Arbeit öffentlich zugänglich ist. Wir Digital Natives fordern deshalb die digitale Öffnung und digitale Modernisierung der Arbeitswelt. Zu viele Ideen sind als Interna gestorben. Sie erhielten nie die Chance, die Welt zu verändern oder wenigstens Sympathie für das Unternehmen zu erwirtschaften.

Wir befreien die Arbeit
Klassische Neun-bis-fünf-Uhr-Jobs sind ein Relikt aus den Zeiten der Industrialisierung. Es wird Zeit, die Arbeit von starren Arbeitsmodellen zu befreien. Als Netzwerkindividuen befinden sich unsere globalen Kontakte in verschiedenen Zeitzonen, sodass die klassischen Arbeitszeiten für uns kontraproduktiv sind. Und auch den Arbeitsablauf wollen wir flexibel gestalten können. So lassen sich verschiedene Aufgaben miteinander verknüpfen und damit effizienter und schneller erledigen, wenn nicht sogar Synergieeffekte dafür sorgen, dass inhaltlich neue Ideen gefunden werden.

Genauso arbeiten wir lieber ortsunabhängig an der Stelle, die uns gerade am nützlichsten erscheint. Das kann ein Café, ein Büro oder das Homeoffice sein. Das Internet erlaubt uns, von überall aus mühelos auf arbeitsrelevante Daten und Instrumente zugreifen zu können.
Flexible und öffentliche Arbeitsmöglichkeiten, flache Hierarchien und Mitbestimmung sowie Vertrauen, motivierende Herausforderungen und eine ergebnisorientierte gerechte Bezahlung sind die Arbeitsqualitäten unserer Wahl.

Arbeit kann nur privat sein
Unser Wertesystem kennt neben Lohn auch den Wert der Selbstverwirklichung und Eigenmotivation. Zwischen Arbeit und Privatleben zu unterscheiden fällt unter diesen Voraussetzungen schwer. Für uns gehört es zum Alltag, dass viele Angelegenheiten in beide Kategorien fallen und somit immer nach persönlichen Maßstäben und anhand allgemeiner Moralvorstellungen bewertet werden.
Eine Arbeitsstelle messen wir also daran, welche persönlichen Wachstumschancen sie uns eröffnet und wie motivierend ihr Arbeitsumfeld für uns sein kann. An Unternehmen schätzen wir, neben dessen Transparenz und Offenheit, auch den sozialen Umgang mit Arbeitnehmern und Umwelt.

Unsere Verantwortung zur Öffentlichkeit
Weil wir unsere Stärke in der öffentlichen Zusammenarbeit wissen, teilen wir nur zu gerne unser geistiges Kapital und schaffen damit freie Wissensressourcen. Konkurrenzdenken gibt es bei uns nicht, dafür aber Wettbewerb um die besseren Ideen und Reputation für erbrachte Leistung.
Wir kennen das Potenzial von freiem Wissen und fordern deshalb den freien Zugang zu allen steuerlich geförderten Forschungsergebnissen und Lernmaterialien. Gleichzeitig soll es Bildungseinrichtungen finanziell und inhaltlich ermöglicht werden, die zur Verwendung der Informationen notwendige Medienkompetenz an die zukünftigen Generationen vermitteln zu können.

Für uns ist es von großer Wichtigkeit, dass freie Wissensressourcen gefördert, erhalten und für jeden zugänglich gemacht werden. Als Digital Natives unterstützen wir deshalb alle Initiativen, die Informationen und Werkzeuge frei und wiederverwendbar verfügbar machen.
Die neuen Medien verstehen wir allgemein als Chance für eine bessere Welt. Ihre Veranlagung (im Sinne des lateinischen “virtus” für Kraft, Tugend), Informationen zu verteilen und zu verarbeiten, ermöglicht es den Menschen, auf viele neue Arten miteinander zu kommunizieren und sich auszutauschen. So stellt unsere digitale Kultur schon jetzt räumliche, kulturelle und damit auch politische Grenzen infrage und bietet eine echte Chance für einen partizipativ-demokratischen Kosmopolitismus. Denn als Digital Natives sind wir Weltbürger und eine der ersten globalen Generationen. Erste Schritte hin zu einer partizipativ-demokratischen Weltpolitik wären die uneingeschränkte Transparenz politischer Arbeit und Entscheidungsfindung sowie der vielfältige Ausbau der Online-Partizipation.

Das Netz hat eine Kultur
Wir verstehen das Internet als sozialen Kulturraum. Mit unseren realen Identitäten prägen wir dessen Inhalte und mit unseren sozialen Beziehungen dessen Vergesellschaftung. Im Rahmen der Legalität und manchmal auch im konstruktiven Diskurs mit dieser, sind wir hier die Exekutive, ist unsere Moral die Judikative und unser Code die Legislative. Eine vierte Gewalt wählen wir durch unsere Aufmerksamkeit.
In der globalen und diversiven Wirklichkeit unserer Netzwerke verstehen wir Relevanz vor allem als soziale Relevanz. Unsere mehrdimensionalen Netzwerke bieten die Möglichkeit des Erfahrungsaustausches und der gemeinsamen Bewertung. Aufgrund der sozialen Beziehung sind Empfehlungen und Informationen aus einem dieser Netzwerke besonders relevant.

Als Digital Natives sind wir uns bewusst, dass unsere Kultur vom technischen Fortschritt abhängig ist. Genau deswegen nutzen wir frühzeitig technische Innovationen, um einerseits neue Möglichkeiten für unsere Kultur zu erkunden, und andererseits, um mit unserem Feedback Fehlentwicklungen entgegenzuwirken.

Dem Netz gehört die Zukunft
Wie jedes Medium hat auch das Internet seine Schwächen. Durch Interaktivität und Vernetzung lässt sich jedoch Transparenz aufbauen, weswegen das Internet den anderen Massenmedien überlegen ist. Die Möglichkeit der polydirektionalen Kommunikation ermöglicht es zudem, ein vielfältigeres Abbild der Wirklichkeit zu liefern, was das Internet zum passenden Medium einer postmodernen Welt macht. Das Netz etabliert sich zu Recht als Leitmedium und dessen offene Kultur eignet sich wie keine andere als Maßstab für eine gerechte Gesellschaft der Zukunft.

Credits:
Moritz Avenarius, Björn Bauer, Nicole Braun, Andreas Dittes, Anna Dürhager, Bettina Fackelmann, Anne Grabs, Jana Hochberg, Boris Jäger, Alexander Rausch, Christian Spannagel, Dominik Wind, Simon Wind.

Robert Dürhager und Timo Heuer sind bekennende Digital Natives. Ihr Manifest verfassten sie im Zuge der Vorbereitung des dritten nationalen IT-Gipfels. Es erschien zuerst in dem Buch DNAdigital.

Willms Buhse / Ulrike Reinhard (Hg.):
DNAdigital – Wenn Anzugträger auf Kapuzenpullis treffen.
Die Kunst, aufeinander zuzugehen.

whois verlags & vertriebsgesellschaft
260 Seiten, 29.80 Euro
ISBN 978-934013-98-8
www.dnadigital.de

Das Manifest der Digital Natives ist veröffentlicht unter der Lizenz Creative Commons 3.0 “Namensnennung – Keine kommerzielle Nutzung – Weitergabe unter gleichen Bedingungen” http://creativecommons.org/licenses/by-nc-sa/3.0/de

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Das Internet geht nicht mehr weg

Geld verdienen mit frei verfügbaren Inhalten

Das Internet hat bereits die Musikbranche verändert und es wird “befürchtet”, dass weitere Branchen folgen werden. Doch ist es wirklich so schlimm, wenn Inhalte frei verfügbar sind?

Im Dezember habe ich über “The Dark Knight” geschrieben, der trotz massiver Verbreitung über Filesharing-Dienste enormen Umsatz erzielen konnte. Ober über ein Album der Nine Inch Nails, die es unter Creative-Commons-Lizenz sogar legal über Filesharing-Anbieter vertrieben haben und dennoch die Jahrescharts von Amazon der meistverkauten Songs anführen.

Über Leander Wattig bin ich auf Kevin Kellys Essay “Better than Free” aufmerksam geworden. Er schreibt, und das ist auch vollig richtig: “When copies are free, you need to sell things which can not be copied.” Als Beispiel für Dinge, die man nicht kaufen kann, nennt er Vertrauen.

why would we ever pay for anything that we could get for free? When anyone buys a version of something they could get for free, what are they purchasing?

Er hat acht Dinge ausgemacht, für die man bezahlt, wenn man Dinge kauft, die es auch frei verfügbar gibt: Immediacy, Personalization, Interpretation, Authenticity, Accessibility, Embodiment, Patronage und Findability.

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Realtime Web

Twitter and Friendfeed brought us the Realtime web, in which information go from one point to another with nearly no time delay. But how do we discover all the realtime information? Search?

The Twitter Search is just a tool to search a part the Realtime web and track trends or news. But where is a realtime web search to search the whole real time web: Friendfeed, live coverage, microblogging tools, moblogs and tumblr blogs.

But all that is just the tip of the iceberg. Since we stopped writing long letters and shipping the via mail to communicate, everything has become faster and the technology made conversations realtime: phones, IMs and somestimes e-mails (you know how fast I am with my e-mail responding!).

This is just the beginning. Soon information will spread even faster and that’s a syllogism, because otherwise we can’t handle the information. In 2009 or the year after, there will be the breakthrough of the Realtime web with tools we cannot imagine at the moment. Mobile will play a strong role, I predict.

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scheduling a lunch should be easier.. but how?

seven e-mails to schedule a lunch is way too much! we need better tools to organize things like: which location is close to where we are, which offers the best food, which do my friends like, where do i have to get off the train/tram/underground, how do i get to the location from the station. and of course: finding the best date.

it should automatically sync with our calendars (okay, i must confess that i use old-school print calendars, but there should at least be a functionality to sync them).

… and then the present hit me, my daydream was over and i saw even new e-mails appearing…

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CoreMedia OpenSpace & DNA:Digital

Gestern war ein sehr gelungener Tag, vor allem natürlich durch den CoreMedia OpenSpace, den ich besuchen durfte. Ein freier Austausch mit guten und netten Leuten, dazu auch noch Essen und eine coole Location. Perfekt!

Die Themen waren weitesgehend sehr interessant, ein Thema hatte doch bei weitem die meisten engagierten Teilnehmer: DNA:digital. Das Thema, das sich mit den Digital Natives beschäftigte, hatte den größten Zulauf und auch bei der gemeinsamen Vorstellung der Resulate am Abend das meiste Feedback. Da ist noch viel geplant, gestern war erst der Anfang — aber es war ein guter Anfang.

Es gab leckeres Mittagessen und in dieser Pause genug Zeit, auch die anderen Teilnehmer, mit denen man nicht in den kleineren Workshops zusammenarbeitet, kennenzulernen. Habe gestern (auch insgesamt) doch einige positive Überraschungen erlebt bei Gesprächen.

Ich danke abschließend dem CoreMedia-Team für die Einladung (bin gerne beim nächsten Mal wieder dabei, danke bereits für die Einladung!) und die großartige Organisation. Ein sehr cooles, angenehmes, lockeres Event.

Weitere Fotos finden sich hier.

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Microformats: Humans first, machines second

Florian Beer schreibt in seiner gut und verständlich geschriebenen Diplomarbeit (via yatil), dass trotz dem Entwicklungen immer ein wichtiger Leisatz bestehen bleibt: Humans first, machines second. Dieser ist auch bei Microformats.org neben einigen anderen definiert. Er schreibt: “Dabei ist wichtig, dass ein Microformat einerseits darstellbar, also für Menschen lesbar, auf der anderen Seite aber auch für ein Programm verarbeitbar sein muss.”

Finde ich einen sehr guten Hauptleitsatz, denn trotz aller Lesbarkeit für Maschinen wird Wert darauf gesetzt, dass die Menschen das Geschriebene auch noch verstehen müssen.

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Linksammlung und Gedanken zu “Microformats”

Habe gestern mal rumgefragt, ob jemand gute Einführungen für Neulinge hat, da ich mich mal damit auseinandersetzen wollte. Überall taucht der Begriff auf, aber mehr als eine vage Vorstellung, was denn nun “Microformats” sind, habe ich nicht. Deshalb hier eine kleine Linksammlung:

Alles in allem läuft das alles darauf hinaus, dass wir Texte nicht nur für uns als Menschen schreiben, sondern auch für Maschinen. Diese können Texte, in denen die Daten, die Orte sowie das “Was?” einheitlich und nach einem gewissen Schema markiert sind, einfach besser lesen. Und darüber hinaus beeinträchten sie das Lesen für den Menschen in keinster Weise. Das zeigt Eric Eggert sehr schön in seinem Vortrag. Er erläutert anhand eines Termins, dass ein Text für Menschen leicht zu entschlüsseln ist, aber für Maschinen eher Kauderwelsch darstellt. Microformats dient dazu, eine Maschine zu verstehen zu geben, was wir mit dem Text ausdrücken wollen. Durch einfache Befehle weiß eine Suchmaschine zum Beispiel, dass es sich um einen Termin handelt, wann er beginnt, wo er stattfindet und wie er heißt.

Dr. Benedikt Köhler schreibt über Links, die die Suchmaschinen wissen lassen, wie man zu der verlinkten Person steht. Das geht über das Format XFN, wo der Tag bedeutet, dass Tom Alby von Macophilia ein Freund ist, den ich “physisch” kenne.
Ein bekanntes Format ist auch hCard, das Informationen über Personen abspeichert und von vielen Social Networks genutzt wird. Man kann diese Daten dann beispielsweise als vCard exportieren. Ich persönlich finde diese Funktion sehr gut, denn wir kommen damit dem Punkt näher, auf unsere Daten frei zugreifen zu können.

Dennis Blöte zeigte beim Webmontag Bremen, was Microformats denn sind. Es ist kein neuer Standard, sondern eine Erweiterung, die auf XML und XHTML beruht. Er setzt sich außerdem mit dem hCard-Format auseinander und zeigt gut und verständlich, wie man mit ein wenig Coding eine Maschine wissen lassen kann, welches der “given-name” und welches der “family-name” ist. Das könnte auch gut für das Verständnis zwischen Kulturen sein, die den Familiennamen und den Vornamen vertauscht haben, wie in einigen asiatischen Ländern. Die Suchmaschine wüsste nun, dass der Nachname zuerst kommt und könnte auch auf Suchanfragen, die den Namen verdrehen, entsprechend reagieren. Sehe ich das richtig?
Technorati setzt das den “rel-tag” ein, um Schlagwörter zu finden. Das hCalendar-Format hilft bei der Suche nach Terminen. Dennis schreibt, es wären interessante Dinge damit möglich. So kann man sein persönliches soziales Netz oder das eines anderen darstellen. Meine spontane Idee war, dass man das doch bei zukünftigen Social Networks anwenden könnte? Zeig her deine Blogroll. Und das Social Network added automatisch Leute, die mit “friend met” gekennzeichnet sind. Interessant wäre auch, über diese Formate Freunde von einem Social Network zu exportieren, um es bei einem anderen wieder zu importieren. Natürlich könnte man so (oder einfacher per hCard) natürlich auch dezentrale Social Networks realisieren.

Sebastian Küpers schreibt, Microformats sind eine Erweiterung für XHTML und “eben keine neue Technologie”. Er berichtet auch von einem Format namens hreview, das es ermöglicht, standardisierte Rezensionen zu schreiben. Ein kurzer Blick auf oben verlinkte Seite zeigt, dass es dafür sogar einen Creator gibt. Sebastian beschäftigt sich darüber hinaus ausführlich mit Microformats.

Microformats bieten eine Vielzahl an Möglichkeiten zur besseren Kommunikation und zum besseren Verständnis. Sie sind ein erster und richtiger Schritt in Richtung Semantic Web (mit dem ich mich auch noch näher beschäftigen werde in Zukunft), auch wenn Dennis Blöte mir schreibt, dass sie nicht Teil des Semantic Webs sind (im Gegensatz zu Eric Eggert übrigens).
Leider sehe ich, dass es bisher nur ein englischsprachiges Buch darüber gibt. Weiß jemand genaueres, ob ein deutschsprachiges wenigstens geplant ist?

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