Rezension

Sterben, um ewig zu leben – der Film “The Fountain”

Vorgestern habe ich “The Fountain” gesehen, ein Film von Darren Aronofsky mit Hugh Jackman und Rachel Weisz in den Hauptrollen. In ihm geht es vordergründig um eine Beziehung zweier Menschen, die allerdings im wahrsten Sinne des Wortes zum Tode verurteilt ist. Wie das mit Kunst – und so bezeichne ich den Film – ist, gibt es am Ende kein wahr und falsch, kein richtig und daneben. Darin geht es um das ewige Leben und das Streben danach, das sich über mehr als tausend Jahre hinzieht. In drei Storylines, in denen die Protagonisten jeweils von Jackman und Weisz gespielt werden, verfolgt man diese Suche. Im 16. Jahrhundert geschieht sie mit geistlicher Hilfe, im 21. Jahrhundert durch die Wissenschaft und dann, in der Zukunft, wiederum durch einen wunderlichen Baum. Ob dieses als benötigte Rückbesinnung der Menschheit auf naturelle, nicht-technische Werte gedeutet werden kann, bin ich mir nicht sicher.

Nun, nachdem das Hauptthema dargelegt ist, sollten nur diejenigen weiterlesen, die den Film gesehen haben. Während des Schauens änderten sich die Interpretationen in meinem Kopf. Zuerst dachte ich, die Frau des Wissenschaftlers hätte den Spanier erfunden, um in ihrer verzweifelten Suche nach einem Weg des Weiterlebens eine Hoffnung zu haben. Am Ende war ich begeistert, schockiert und überrascht: Die Aussage des Films ist eine andere, tiefergehende: Wir leben doch ewig. Sozusagen: Sterben ist nötig, um ewig zu leben. Wenn wir sterben, werden unsere Überreste von kleinen Organismen zersetzt und fließen wieder in den Kreislauf des Lebens mit ein. Wir leben ewig – als Teil der Natur. Klar geworden ist mir das, als der Spanier den Saft des Baumes trinkt, der ihm ewiges Leben verschafft. Anstatt tausende Jahre alt zu werden, wird er allerdings zu Gestrüpp, er vereint sich wieder mit der Natur, Neues entsteht durch seinen Zerfall. Ewiges Leben.

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