Rezension

Synecdoche, New York.

Der hypochondrische Theaterregisseur Caden Cotard – benannt wohl nach dem Cotard-Symptom, bei dem ein Kranker glaubt, bereits tot zu sein – wird von seiner Frau, einer Malerin, zusammen mit ihrer gemeinsamen Tochter verlassen. Nach der Uraufführung einer Theaterinszenierung wird ihm mitgeteilt, dass er tatsächlich krank ist. Auch die Beziehung zu einer Kartenverkäuferin verläuft nicht wie gewünscht. Urplötzlich bekommt er den MacArthur-Preis verliehen. Das Preisgeld benutzt er dazu, in einer New Yorker Lagerhalle mit Schauspielern ein Abbild der Welt zu schaffen, wie er sie sieht: “die absolute Wahrheit”. Eine Parallelwelt wird erschaffen. Jeden Tag gibt er den Schauspielern Zettel, auf denen Schicksalsschläge oder andere Dinge stehen, die sie spielen sollen. Publikum gewährt er allerdings keinen Zutritt. Er gerät immer tiefer in den Sog hinein, Realität und Theater verwischen…

Philip Seymour Hoffmann als alternden, vereinsamten Regisseur zu sehen, der sich im Gegensatz zur Truman Show seine falsche Realität bewusst erschafft, hat etwas sehr Komisches an sich. In dem surrealen und traumähnlich wirkenden “Synecdoche, New York” spielt der Tod eine zentrale Rolle, begonnen im von Caden inszenierten Stück “Tod eines Handlungsreisenden” zu Anfang, über das brennende Haus bis zum Ende. Ohne den Hinweis aus dem Titel, den Film als rhetorische Synekdoche zu verstehen, in dem die einzelnen Teile für das Ganze stehen, würde man mit dem Film nicht recht warm werden. Gebannt und gefesselt lässt einen der Film in eine andere Welt eintauchen. Ich halte es einfach mit dem altbewährten David-Lynch-Spruch: “Accept the mystery.”

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