Seit einem Jahr messe ich meinen Schlaf. Mit der App SleepCycle analysiere ich dazu meine Bewegungen auf der Matratze im Schlaf und bestimme anhand derer meine Schlafphasen. Neben Informationen wie Zubettgehzeit und Aufwachzeit (und dadurch Schlafzeit) kann SleepCycle auch die Qualität des Schlafes beurteilen. Intelligentes Aufwecken ist so möglich.
Wieso mache ich das? Zum einen möchte ich es einfach ausprobieren, Quantified Self ist eine Strömung, die ich sehr spannend finde. Ich wollte und will Wissen darüber generieren, wie ich schlafe und vor allem, wie gesund. Nur darüber lässt sich das Schlafverhalten verändern und verbessern.
Nun, nach über einem Jahr, lässt sich dieser Datensatz aufschlüsseln und es lassen sich daraus Erkenntnisse ableiten. So weiß ich etwa, dass ich im vergangenen Jahr durchschnittlich 7 Stunden und 3 Minuten geschlafen habe und meine längste Nacht 10 Stunden und 1 Minute lang war, so viel wie der Durchschnittsdeutsche.
Zu meiner Schlafqualität lässt sich sagen, dass diese im Juni und Juli am Schlechtesten war. Dass ich gerade dort meine Bachelorarbeit schrieb, ist selbstverständlich kein Zufall. Ich saß bis lange Abends wach, stellte mir morgens einen Wecker. Die Qualität meines Schlafes war im Oktober, als ich einen Monat zwischen Ende meines Studiums und Job überbrückte, am besten. In dieser Zeit begann ich zu meditieren, ging viel spazieren – widmete mich den schönen Dingen im Leben.
Gleichzeitig lässt sich mit SleepCycle über Notizen feststellen, welche Umstände sich positiv oder negativ auf die Schlafqualität auswirken. So schlafe ich unter Alkoholeinfluss 12 Prozent schlechter als durchschnittlich; habe ich tagsüber meditiert, schlafe ich 8 Prozent besser. Dieses muss nicht kausal zusammenhängen, kann aber zumindest eine Tendenz zeigen.
Am meisten Zeit verbrachte ich im Oktober (aus schon erwähnten Gründen) im Bett sowie im Dezember, wo ich über die Weihnachtstage zwei Wochen am Stück Urlaub hatte. Der Zusammenhang zwischen ›frei haben‹ und längerer Schlafzeit ist nicht überraschend.
Bei dieser Grafik muss man beachten, dass die Zahlen von SleepCycle nicht optimal dargestellt werden, Rohwerte werden nicht angezeigt. Überwiegend gehe ich zwischen 23:30 und 1:00 Uhr ins Bett.
Auch die täglich gelaufenen Schritte zeigt SleepCycle an. Tiefwerte: Während meiner Bachelorarbeit. Am besten gehe ich in Urlauben, auf Städtebesuchen oder wenn ich in Hamburg Besuch habe.
Mit der Einbeziehung noch weiterer Daten (Aktivitäten tagsüber, Herzschlag, etc.) könnten die Auswertung noch spannender und aussagekräftiger werden. Aus dieser (kleinen) Analyse ziehe ich die Vorsätze, mehr zu meditieren, früher ins Bett zu gehen und mehr zu schlafen, da sich dieses positiv auf meinen Schlaf auswirkt.