Unterwegs

Eine Woche in San Francisco

“We don’t know what we hit.”

Zusatzanmerkung vom Dezember 2010 / April 2011:

Wenn ich an meine Woche in San Francisco zurückdenke, könnte man sie als die beeindruckendste Zeit meines damals 17-jährigen Lebens bezeichnen. Die Eindrücke dieser intensiven, wenn auch viel zu kurzen Zeit haben mich bis heute geprägt.

Über den Wolken

Heute befinde ich mich über den Wolken: Ich fliege in die Vereinigten Staaten. Zum ersten Mal in meinem Leben. Dementsprechend aufgeregt war ich die letzte Zeit. Mal schauen, ob zwei Stunden Aufenthalt in London genug sind.

Anreise, Flug und die „Immigration officers“

Um 11:20 Uhr geht es los in Richtung London Heathrow. Nicht einmal 18-jährig, noch grün hinter den Ohren und mit zwei Koffern und viel Neugier im Gepäck beginnt er also, mein erster Flug mit Umsteigen und – das ist noch viel wichtiger – mein erster Flug ohne Eltern. Dementsprechend aufgeregt ziehe ich los. Meine Aufregung verringert sich nicht, als ich die 30-Mann-Maschine sehe, mit der wir nach London fliegen werden. Geschätzte 20 Personen sind tatsächlich drin. Es ist eng. Von meinem Fensterplatz habe ich den Flughafen beim Start perfekt im Blick. Die Stewardess mit Dutt verteilt Drinks und spricht dabei so einen stark britischen Dialekt, dass sie für mich „Do you want some ice?“ drei Mal sagen muss, bevor ich sie verstehe und ich mir wie ein kleiner Schuljunge vorkomme, dem seine Lehrerin eine Aufgabe immer und immer wieder erklären muss.

Nach kurzer Zeit erreichen wir britischen Luftraum. Sofort kommt mir beim Anblick der grünen Felder in den Sinn: „So anders sieht es nun hier auch nicht aus“. Ich folge einem Auto mit den Augen und staune darüber, wie leicht es über die linke Straßenseite gleitet. Wir landen gefühlte zweihundert Kilometer abseits des Flughafens, sodass wir uns erst durch die kleinen Gänge schieben müssen, um zur Abflughalle zu gelangen. Auch hinsichtlich der vorherigen Bemerkung ist interessant, dass mir in Heathrow eine britische Dame instinktiv zur rechten Seite ausweicht, gerade, als ich mich noch frage, ob ich nun links oder rechts an ihr vorbei gehen soll und wie man das hier wohl macht.

Die doppelten Kontrollen sind ein wenig nervig, aber sonst gefällt mir der Flughafen. Nach kurzer Wartezeit, dem Kauf von zwei Souveniren (darunter einem Magneten) und einem kurzen Abstecher ins Harrod’s am Flughafen sitze ich am Gate 48. Ich wundere mich, wie ich hierher gelangt bin. Irgendwie immer der Masse nach, dann kommt man auch an.

Mein Flug wird angesagt und anhand der Aufrufmethode („Seating area 1 and 2 please“) merke ich schon, dass ich dieses Mal in keine 30-Personen-Maschine einsteigen würde. Es sind sicher sechs bis acht Plätze nebeneinander und unzählige Reihen. Die eigentliche Reise – quälende elf Stunden – vergeht recht schnell. Nachdem ich mir mindestens drei Mal den einzigen deutschsprachigen Film – „Marley & Me“, einen übrigens sehr empfehlenswerten Film über das Leben eines Hundes – angesehen habe und das Bordradio immer nur lauter drehe, wenn „Just dance“ von Lady Gaga kommt, ist der Flug auch schon vorüber. Ah, geschlafen habe ich zwischendurch auch. Etwas.

Schlimmer vorgestellt hätte ich mir die „Immigration officers“ (Beamte bei der Einlasskontrolle, die Fragen zum Zweck des Aufenthalts stellen), die in den entsprechenden Foren immer als schlechtgelaunt beschrieben wurden und einfach mal so jemanden nicht einreisen lassen. Das Gegenteil ist der Fall: Der Mann ist freundlich und hilft mir, als ich einmal eine Frage nicht verstand. Die typischen Standardfragen wie „Was machen Sie hier?“ oder „Haben Sie hier Freunde oder Familie?“ beantworte ich natürlich auch. Danach fragt er noch kurz, was ich in meiner Heimat von Beruf sei, worauf ich Journalist (arbeite ja schließlich in der Redaktion von t3n) antworte. Schwupps, Stempel und den Abschnitt des grünen Formulars bekommen und weiter gehts zur „Baggage reclaim“. Dort schnell den Koffer aufladen, ein kurzer Plausch mit dem Zollbeamten, der die oben genannten Fragen in komprimierter Form noch einmal stellt und der mich bei der von mir bejahten Frage nach Freunden in San Francisco sofort durch winkt. Das ging super einfach!

Nach einer kurzen Fahrt mit dem BART – der wohl eine Art Regionalzug zu sein scheint – bin ich im Hotel. Es scheint ein Familienhotel zu sein, das von außen stark einsturzgefährdet aussieht.

Erster Eindruck der Stadt: Sauber, nett und hilfsbereit. Als direkt nach dem Verlassen der BART-Station eine Frau bemerkt, dass ich mit einem Plan in der Hand nach Straßennahmen Ausschau halte, kommt sie zur Hilfe und zeigte mir den Weg. Ich. Bin. Begeistert!

Mich wundert übrigens, dass, obwohl es in Deutschland jetzt schon fünf Uhr morgens ist und ich nur wenig geschlafen habe, ich doch nicht müde bin. Trotzdem ins Bett.

(Anmerkung: Sitze gerade im Starbucks an der Grant Avenue und freue mich über funktionierendes, für mich als T-Online-Kunde kostenloses WLAN.)

„Painted Ladies“ und Erfahrungen mit dem Verkehr

Bin schon um kurz nach 4 Uhr amerikanischer Zeit aufgewacht, nachdem ich mich gestern um 20 Uhr ins Bett legte. Alles ein wenig ungewohnt, aber ich versuche, den berüchtigen Jetlag zu umgehen. Bisher ist mir das gut gelungen. Also schaue ich einmal einen Film an und rufe Zuhause an. „Ach, was ein Zufall, die Eltern sind um 4 Uhr auch schon wach“, denke ich – und erinnere mich erst nach einigen Sekunden daran, dass es bei ihnen ja abends ist.

Schnell duschen und ab zum Starbucks, um E-Mails zu checken, Bilder hochzuladen und zu twittern. Erst unsicher, weil dort steht „AT&T customers“, aber es geht auch als T-Online-Kunde. Sogar kostenlos. Es beginnt zu regnen, weshalb ich zurück ins Hotel gehe und meine wasserdichte Jacke anziehe.

Nachdem ich mir einen „MUNI 7-days passport“ (7 Tage unbegrenztes Fahren mit der Metro und dem Bus) an der Montgomery-St-Station gekauft habe, treffe ich mich um 11 Uhr mit Justin Hall in seinem Büro. Sein Hund, Pixley, springt mich sofort freundschaftlich an und will mich begrüßen. Justin erzählt von seinen Anfängen im Internet (er startete vor vielen Jahren eines der ersten Weblogs überhaupt!) und seiner neuen Firma „Gamelayers“. Neben dem netten Gespräch nehme ich ihn noch für ein Interview auf.

Mir bisher positiv aufgefallen sind die Ampeln. In Deutschland gibt es rot oder grün. In San Francisco gibt es logischerweise auch rot und grün, aber auch noch eine Zwischenstufe: Bei dieser werden als Countdown die Sekunden angezeigt, die es noch dauert, bis die Ampel auf rot springt.

Nachmittags fahre ich das erste Mal mit den MUNI-Bussen, um von meinem Hotel zu den „Painted Ladies“/Victorian Houses zu kommen. Sie sind eine der bedeutendsten Sehenswürdigkeiten der Stadt. Das Busfahren geht besser als ich gedacht hatte und war ein witziges Erlebnis. Vor allem für mich als verwöhnten Deutschen: Statt eines „Bitte halten“-Knopfes, den man aus den deutschen Bussen kennt, haben die Amerikaner eine Leine an den Fensterfronten links und rechts, an der man ziehen muss. Aber gepolsterte Sitze!

Ich glaube, Busfahrer sind nicht zu beneiden: Sie müssen auf wild umherlaufende Fußgänger achten, irgendwie den Zeitplan einhalten, auf herbei hechtende Passagiere warten und an unzähligen Ampeln halten. An einer Station steigt ein selbsternannter Bushelfer ein, der nicht nur dem Busfahrer einige Geschichten erzählt (die dieser mit genervten „Yeah“s beantwortet), sondern der auch dafür sorgt, dass die vorderen Plätze freigeräumt werden, als ein Rollstuhlfahrer den Bus betreten möchte („Get up, there’s a wheelchair coming, wheelchair coming!“).

Interessant finde ich die Tatsache, das im MUNI-Bus alles viel schneller geht als in Deutschland, obwohl viele Leute erst im Bus ihre Tickets kaufen. Die Passagiere schmeißen das Geld passend in die Kasse und bekommen sofort vom Busfahrer ihr Ticket, das dieser in der Hand hält. Simpel und effektiv.

Die „Painted Ladies“ (an der Station Hayes St & Steiner St) sind klasse und der Ausblick vom darüber liegenden Alamo Square ist fantastisch. Von oben hat man die ganze Stadt im Blick und kann ein gutes Foto schießen.

Während ich auf den Bus zurück zum Hotel warte, kommt ein älteres Ehepaar an die Bushaltestelle und fragt nach dem nächsten Bus. Ich beantworte ihre Frage. Als für mich der kurze Dialog schon vorbei scheint, fragt er „How are you doing today?“. Ich war so verdattert, dass sich ein nettes Gespräch entwickelte. Es ist einfacher, hier mit den Menschen zu reden, als in Deutschland. Wobei ich natürlich nicht weiß, ob er sich wirklich für mein Befinden interessierte oder ob das nur eine typisch amerikanische Floskel war. Im Laufe des Gespräches stellt sich heraus, dass der ältere Mann und seine Frau das erste Mal in San Francisco sind und eigentlich aus Dallas stammen (nachdem ich gefragt hatte, ob das ein britischer Akzent sei, d’oh!). Geehrt fühle ich mich aber, als der Mann fragt, ob ich denn gebürtig aus San Francisco sei. Nein, erwidere ich, ob man nicht an meinem Akzent höre, dass ich aus Deutschland sei? „Och“, meint er und sagt, er habe mal für zwei Jahre in München gelebt.

Craig Newmark, Facebook & Palo Alto

Mittlerweile ist der dritte Tag meiner Reise angebrochen. Morgens hole ich mir bei Starbucks um die Ecke eine Ausgabe der „New York Times“. Während ich durchblättere und lese, fällt mir eine Sache auf, die ich bisher so in Deutschland noch nicht gesehen habe: In einer einseitigen, in blau gehaltenen Anzeige wirbt das „St. Francis Hospital“ damit, eines der „top-rated hospitals in the country“ zu sein. Ein Krankenhaus wirbt in einer Tageszeitung, ungewohnt für mich. Die Leiden eines privatisierten Gesundheitssystems…

Auf 10 Uhr fahre ich mit der MUNI Metro (Richtung „Ocean Beach“) zum Café Reverie, um mich dort mit Craig Newmark, dem Gründer der Kleinanzeigenseite Craigslist, zu treffen. Das Café wurde mir im Vorfeld auch von anderen empfohlen – und meine Erwartungen sollten sogar noch übertroffen werden: Ich bestelle eine heiße Schokolade mit Sahne. Als ich sie trinke, kann ich verstehen, weshalb so viele Leute das Café Reverie als das beste Café in San Francisco bezeichnen: Diese Schokolade war die hervorragendste, die ich in meinem Leben bisher getrunken habe!

Ein wenig später kommt Craig hinzu, wir unterhalten uns, er erzählt mir ein paar Anekdoten aus dem Leben als Craigslist-Gründer und Community Supporter (ihn hat die Aufgabe als Geschäftsführer nicht mehr zufrieden gestellt, da ist er in den Kundenservice seines eigenen Unternehmens gewechselt) und wir nehmen ein Interview auf. Craig ist ein unglaublich intelligenter und bodenständiger Mensch, für den die Menschen mehr Wert sind als ein reines Instrument zum Geld verdienen. So hat er Craigslist werbefrei gehalten, obwohl er mit Werbung sicherlich hätte etliche Millionen verdienen können.

Anschließend fahre ich mit dem Caltrain nach Palo Alto, was nicht ganz eine Stunde dauert. Palo Alto liegt im Herzen des Silicon Valley, dem Geburtstort des Technikbooms. Ich bin total begeistert von der Fahrt: Häuser an Bergen ziehen an mir vorbei, verwinkelte Straßen, große Autos. Selbst der Schaffner ist guter Laune. Ich hätte mein Ticket gar nicht entwerten müssen, sagt er. Es sei aber auch nicht schlimm, dass ich es getan habe. Mit einem anderen Fahrgast scherzt er herum, weil das Ticket ein bisschen verknickt ist. Kein Problem, meint er und sagt, wie zu jedem, „Thanks a lot“. Zwischendurch geht jemand durch den Zug, der Ballontiere für drei bis fünf Dollar bastelt und unter anderem an eine einige Reihen vor mir sitzende Kindergruppe verkauft. So langsam denke ich, in den Vereinigten Staaten werden Gute-Laune-Drogen verteilt. Nette Schaffner, Busfahrer, Hotelangestellte und überall sympathische Menschen. Deutschland, bitte werde du auch so!

Palo Alto ist eine schöne Stadt. Entlang der Hauptstraße „University Ave“ finden sich dutzende Cafés und Restaurants. Hier kann man in der Sonne seinen Kaffee genießen, während Straßenmusiker ihre Melodien spielen. Einen gar nicht allzu langen Fußmarsch entfernt in einer eher unscheinbaren Gegend befindet sich die „HP Garage“, „the birthpace of the world’s first high-technology region“. In diesem Wohngebiet, in dieser Garage, entstand das Silicon Valley. Sie scheint wohl jetzt zu einem Privathaus zu gehören, ein Schild weist aber auf die historische Bedeutung dieser Stätte hin. Ganz hingehen kann man nicht, ein grüner Zaun sperrt ab, nur von weiten einen Blick darauf werfen kann man.

Um neue Kulturen kennenzulernen, muss man eigentlich nur zwei Dinge tun: Sie untereinander beobachten und mit ihnen kommunizieren. Als ich etwas Zeit im straffen Zeitplan übrig habe, setze ich mich an eine Kreuzung an der „University Ave“ und beobachte dreißig Minuten Leute und Autos. Dabei fällt mir auf: Amerikaner lieben (immer noch) große Autos, sie sind freundlich, aber oft gehetzt, wenn sie „How are you doing today?“ fragen, erfordert das keine Antwort, sondern es reicht auch ein Lächeln und die Jugendlichen hier unterscheiden sich sehr stark von denen in Deutschland – und zwar nicht zum Negativen. Während ich so dasitze, habe ich eine plötzlich Erscheinung: Techcrunch-Gründer Michael Arrington geht knapp 20 Meter von mir entfernt mit einem Hund und einer Frau spazieren. Diese Beobachtung ist sinnbildlich dafür, wie dicht im Silicon Valley alles beieinander ist. Ebenso interessant ist, dass ich meinen späteren Interviewpartner, den französisch-stämmigen Venture Capitalist Jeff Clavier, bereits im Vorbeilaufen am Postbüro sah. Zu ihm später mehr.

Gegen 14 Uhr gibt es für mich eine Facebook-Tour: Elizabeth Linder vom „Corporate Communcations“-Team führt mich durch die verschiedenen Bürogebäude von Facebook in Palo Alto und durch die eigenen Kantinen und Cafés. Der Kontakt war erst wenige Stunden vorher zustande gekommen, sodass der Besuch bei Facebook relativ spontan ist. Elizabeth stellt mir Andreas und Angela vor, beides Deutsche, die nun für das Social Network arbeiten. Vielen Dank an Tina und das ganze Team von *kulow Kommunikation, die das möglich gemacht haben. It was great fun!

Anschließend treffe ich bereits angesprochenen Jeff Clavier von „Softtech VC“ zu einem Interview. Die Büros liegen sehr versteckt in einem Hof. Für ein Unternehmen, das auf einem Millionenfond sitzt, ein unscheinbares Gebäude. Im Interview erzählt mir Jeff, wie er Venture Capitalist geworden ist, was seiner Meinung nach der Schlüssel zum Erfolg eines Startups ist und ob man auch in Europa erfolgreich sein kann.

Die Fahrt zurück nach San Francisco ist begleitet von Fans der San Francisco Giants, der Baseball-Mannschaft von San Francisco. Was mich verwundert, ist der Altersschnitt: Die meisten der Fans sind älter, es gibt aber auch relativ junge Fans und auch Jugendliche. Baseball scheint ein Sport für die ganze Familie zu sein. Sehr coole Trikots. Im Gegensatz zu vielen anderen Sportarten sehen sie cool aus und sich auch abseits der Sportstätte durchaus tragbar. Bei meinem nächsten Besuch werde ich mir mal die Regeln genau erklären lassen und dann ein Spiel der Giants schauen.

Eine weitere Frage, die mich beschäftigt hat: Wieso gibt es Skittles (eine Art Smarties, die statt Schokolade eine Fruchtmischung enthalten) eigentlich nicht in Deutschland? (Lecker!)

Google-Tour & Starbucks mit Frederik von Jajah

San Francisco ist, finde ich, eine sehr sichere Stadt. Es gibt eigentlich nur ein Gebiet, das man nicht betreten sollte: Tenderloin. (Wo ich natürlich dennoch war und auf viele seltsame Gestalten draf.) So sicher die Stadt ist, so unsicher finde ich seine Verkehrsmittel.

Bisher gab es keinen Grund zur Angst. Heute sitze ich im Caltrain, da ertönt plötzlich ein lautes Geräusch, als ob etwas unter die Räder geraten wäre. Auch der Mann neben mir schaut etwas verdutzt. Auf meine Frage „Is this a usual sound?“ meint er nur: „Probably not“. Sogleich eilt langen Schrittes ein Caltrain-Mitarbeiter im Gang vorbei. „Did you hear that?“, fragt der angesprochene Mann, und der Mitarbeiter geht weiter und ruft kurz „Yeah“. An der nächsten Station bleiben wir etwas länger stehen, die Lichter im Zug gehen aus, eine Durchsage ist zu hören: „I don’t know what we hit. We’re gonna do a break test“. Menschen laufen an meinem Fenster vorbei, bleiben kurz draußen stehen. Es sieht so aus, als zögen sie etwas unter dem Zug hervor. Eine Frau mit schmutzverschmierten Händen läuft an meinem Fenster vorbei. Es dauert eine Weile. Dann eine Durchsage: „Thank you for your patience. Allright, we got it“. Wir setzten die Fahrt fort.

Von der Caltrain-Station holt mich Frederik Hermann ab, ein deutscher Auswanderer im Dienste von Jajah.com. Zusammen mit seiner Mutter, die für die Osterfeierlichkeiten ins Valley gekommen war, fahren wir in ein Starbucks in der Nähe des Google Campus. Der Kaffee im amerikanischen Starbucks schmeckt um Meilen besser als der in deutschen. Außerdem kommt er mir nicht so heiß vor, lässt sich also schneller trinken und ohne Angst vor Brandblasen anfassen. Und günstiger ist er auch.

Anschließend zieht es mich zu Google. Erst einmal zur „Visitor’s Lobby“ in Building 43, dem berüchtigen Hauptgebäude des Giganten, in dem auch Sergey Brin und Larry Page ihre Büros haben. Nach einer Registrierung treffe ich mich mit einem Deutschen, der schon seit Jahren im Valley lebt, vorher bei Microsoft gearbeitet und am renommierten MIT in Boston studiert hat. Er gibt mir eine kurze Google-Tour und anschließend setzen wir uns in eine der dutzenden firmeninternen Restaurants. Da ich bisher noch kein einziges Mal amerikanische Pizza hatte, gönnte ich mir zwei Stückchen. Bekocht werden die ungefähr 10.000 Google-Mitarbeiter im Büro in Mountain View unter anderem von Sterne-Köchen. In den ungefähr 20 Cafés und Restaurant gibt es nach Themen sortiertes Essen – für Mitarbeiter und Besucher völlig kostenlos!

Das nachfolgende, insgesamt an diesem Tag dritte, Lunch mit Open-Source-Guru und -Legende Ken Thompson und einem weiteren Google-Kollegen, fällt dann gesünder aus: ein Sandwich mit Salat und Karotten. Es entwickelte sich ein nettes Gespräch, bei dem wir schnell auf „Water rafting“ in der Nähe von Yosemite, die Open-Source-Strategie von Microsoft, Kens Leidenschaft für das Fliegen und auf unsinnige Berufsbezeichnungen (bzw. weshalb diese eher für Externe eine Rolle spielen) zu sprechen kommen. Bei dem Lunch kristallisiert sich schnell der große Nachteil von Google heraus: Das gute Essen.

Der Weg zurück vom Googleplex zur Mountain View Caltrain Station erwies sich schwieriger als gedacht: Ich hatte mir herausgesucht, dass ich zuerst mit dem Bus 40 ein Stückchen fahren muss und dann auf halber Strecke in den Bus 34 umsteige. So weit so gut. Leider stieg ich wohl eine Station zu früh aus dem Bus 40 aus. Diese Gegend erinnerte an Dokumentationen über organisierte Kriminalität oder Bandengeschehen und irgendwie wollte ich einfach nur weg. Angsteinflößende Gestalten um mich. Nach Minuten ziellosen Irrens fand ich Personen, die mir vertrauenswürdig genug aussahen, um sie nach besagter Bushaltestelle zu fragen. Endlich hatte ich eine Auskunft.

An der endlich erreichen Bushaltestelle bemerke ich, dass mein Bus gar nicht mehr fährt, sondern nur bis 15:30 Uhr. Verdammt, um 10 Minuten den letzten Bus verpasst! Kurze Zeit später kommt ein Mann an die Bushaltestelle, den ich anspreche. Er erklärt mir alle Möglichkeiten, die ich hätte, um doch noch an mein Ziel zu kommen. Eine davon: Den Bus zu einer anderen Caltrain-Station zu nehmen, nämlich der in San Antonio. Ich springe also in den nächsten Bus und habe Glück: Er hält tatsächlich an der San Antonio Caltrain Station. Gerade so noch den Zug bekommen. War eine Sache von Minuten. Puh. Das Leben besteht doch nur aus Zufällen.

Seesmic, Chris Heuer, Lombard St, Golden Gate Bridge

Nachdem ich morgens wieder in den Genuss freien WLANs beim Starbucks in der Nähe gekommen war, fahre ich auf 10 Uhr in die Bryant St, zwischen South of Market (SoMa) und Mission gelegen, um mich mit Loic Le Meur zu treffen. Der Franzose ist Gründer von Seesmic, einer Videoplattform. Wir nehmen ein kurzes Interview auf und ich komme in den Genuß des Ausblick aus seinem Büro. Auf dem Rückweg ziehe ich es vor, nicht den Bus zu nehmen, sondern zu Fuß zu gehen.

Anschließend, nach einem kurzen Zwischenstop in meinem Hotelzimmer, treffe ich mich mit Chris Heuer. Wir gehen in ein typisches französches Café und ich esse den besten Crèpes meines Lebens. Chris ist ein supernetter und intelligenter Mensch. Schade, obwohl wir denselben Nachnamen haben, sind wir nicht (direkt) verwandt.

Mit dem Bus 30 fuhr ich dann zum Washington Square, um mir die, für amerikanische Verhältnisse relative alte, Saints Peter and Paul Church anzusehen. Da man als San-Francisco-Tourist auch einmal die „crookedest street“ entlanggelaufen sein sollte, hole ich auch ich dies nach. Nun geht es nach ein paar Umwegen zum Marina Blvd, von dem aus man gute Fotos von Alcatraz, dem anderen Bay-Ufer und natürlich der Golden Gate Bridge machen kann.

Obwohl die Grant Ave mit dem berühmten „Chinatown Gate“ – nur wenige Meter von meinem Hotel entfernt – die Hauptstraße von Chinatown in San Francisco ist, sieht man mehr von Chinatown, wenn man die Stockton St entlanggeht. Dort finden sich typische chinesische Obstläden, dort findet das chinesische Leben statt.

San Francisco ist unglaublich am Abend. Überall gut gelaunte Menschen, ein schöner Sonnenuntergang, immer noch warme Temperaturen und Musik in den Straßen. So lässt es sich leben!

Yosemite

Yosemite war eines der eindrucksvollsten Erlebnisse meines Lebens. Um 6 Uhr morgens ging es los, um 10 Uhr abends waren wir wieder zurück. Knapp über 100 Euro kostete der eintägige Ausflug. Mit an Bord des 30-Mann-Busses waren auch Leute aus Peru, Irland, Luxemburg, Florida, Dallas, Deutschland, Italien, Japan und England. Eine buntgemischte Truppe. Der Busfahrer, Kurt, heiterte die Stimmung immer wieder mit witzigen Zwischenbemerkungen auf.

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Das Internet geht nicht mehr weg

Wenn Anzugträger auf Kapuzenpullis treffen

Für das Buch »Wenn Anzugträger auf Kapuzenpullis treffen« (Whoiswho Verlag, Herausgeber Ulrike Reinhard und Willms Buhse, Whois Verlag) habe ich zusammen mit Robert Dürhager das »Manifest der Digital Natives« geschrieben.

Das Manifest ist online verfügbar. Unsere Kernthesen darin sind:

  • Wir sind die Assimilanten der digitalen Kultur.
  • Wir verstehen das Virtuelle als Teil der Realität.
  • Die neuen Medien verstehen wir als Chance für eine bessere Welt.
  • Wir leben in Netzwerken.
  • Die Tausch-Kultur im Netz ist unser Werk und die offene Gesellschaft unser Ziel.
  • Indem wir online sind, flüchten wir nicht vor der Realität, sondern partizipieren an der virtuell erweiterten Realität des 21. Jahrhunderts.
  • Wir Digital Natives fordern die digitale Öffnung der Arbeitswelt. Zu viele Ideen sind als Interna gestorben.
  • Als Digitale sind wir Weltbürger und eine der ersten globalen Generationen.
  • Crowdsourcing ist ein Begriff, der uns geprägt hat und durch uns geprägt wurde.
  • Die klassischen Arbeitszeiten sind für uns kontraproduktiv.
  • Wir arbeiten ortsunabhängig an der Stelle, die uns am liebsten ist.
  • Zwischen Arbeit und Privatleben zu unterscheiden fällt uns schwer.
  • Wir kennen das Potential von freiem Wissen.
  • Wir verstehen das Internet als sozialen Kulturraum. Mit unseren realen Identitäten prägen wir dessen Inhalte und mit unseren sozialen Beziehungen dessen Vergesellschaftung.

Neben dem Manifest finden sich in dem Buch auch die Themen Enterprise 2.0, Bildung im Web 2.0, Leadership 2.0, Arbeitsplatz der Zukunft oder die These der “Drei Kulturen”.

Das Buch, eine Gemeinschaftsarbeit von Mitgliedern der Initiative DNAdigital, befindet sich noch nicht im Druck. Alle weiteren Informationen finden Sie bei mir im Blog.

Sie können…

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Das Internet geht nicht mehr weg, Essay

Manifest der Digital Natives

Wir sind die Assimilanten der digitalen Kultur, unser Leben gestalten wir digital. Dies ist unser Manifest. Es richtet sich an alle, die mit uns kommunizieren oder kollaborieren möchten.

Wir sind die Generation Internet
Wir sind die Evolution der Fernseh-Generation, deren gemeinsames Schicksal der Passivität noch heute Kultur und Gesellschaft prägt. Indem das Leben der Zuschauer hinter geschlossenen Türen stattfindet, entwickeln diese in Abgrenzung zur Masse ihre Individualität. Doch während die Fernseh-Generation selbst bei Ausflügen ins interaktive Internet sich hinter Pseudonymen versteckt und weiterhin passiv als (Be-)Sucher Inhalte auf nun neue Weise konsumiert, sind wir es, welche die Interaktivität als (Be-)Nutzer tatsächlich leben. So sind wir Individuen in der Unterschiedlichkeit unserer Netzwerke, immer und überall online, als Peer im Kontakt mit unseren Netzwerken. Die Tauschkultur im Netz ist unser Werk und die offene Gesellschaft unser Ziel.

Das Netz wirkt auf die Welt
Wir Digital Natives verstehen das Virtuelle als Teil der Realität. Auch wenn Virtuelles nicht physisch ist, hat es dennoch einen erheblichen Einfluss auf das Denken und Fühlen. Betrachtet man das Internet als geistigen Lebensraum, so sind dessen Auswirkungen reale Wirklichkeit. Indem wir online sind, flüchten wir nicht vor der Realität, sondern partizipieren an der virtuell erweiterten Realität des 21. Jahrhunderts.

Netzwerke sind die besseren Problemlöser
Wir arbeiten vernetzt und kollaborieren in dynamischen und offenen Netzwerkteams. In unserem Arbeitsleben spielt die kollektive Intelligenz eine große Rolle. Crowdsourcing ist ein Begriff, der nicht nur unsere Arbeitsweise geprägt hat, sondern unser ganzes Denken. Nicht zuletzt wegen der vielfältigen Kommunikationsinstrumente, von (Micro-)Blogs bis Wikis, können wir jederzeit und zu jedem Thema mit anderen zusammenarbeiten. Eine Arbeit, die uns bisher Stunden gekostet hätte, wird durch ein Micro-Posting zu einer Sache von Minuten. Die Schwierigkeit eines Problems misst sich bei uns nicht am Wissen des Individuums, sondern seiner Fähigkeit zur vernetzten Kommunikation. Abhängig vom Grad der individuellen Vernetzung gelingt es uns, für fast jedes Problem eine Lösung zu finden.

Allerdings funktioniert Crowdsourcing nur, wenn die Arbeit öffentlich zugänglich ist. Wir Digital Natives fordern deshalb die digitale Öffnung und digitale Modernisierung der Arbeitswelt. Zu viele Ideen sind als Interna gestorben. Sie erhielten nie die Chance, die Welt zu verändern oder wenigstens Sympathie für das Unternehmen zu erwirtschaften.

Wir befreien die Arbeit
Klassische Neun-bis-fünf-Uhr-Jobs sind ein Relikt aus den Zeiten der Industrialisierung. Es wird Zeit, die Arbeit von starren Arbeitsmodellen zu befreien. Als Netzwerkindividuen befinden sich unsere globalen Kontakte in verschiedenen Zeitzonen, sodass die klassischen Arbeitszeiten für uns kontraproduktiv sind. Und auch den Arbeitsablauf wollen wir flexibel gestalten können. So lassen sich verschiedene Aufgaben miteinander verknüpfen und damit effizienter und schneller erledigen, wenn nicht sogar Synergieeffekte dafür sorgen, dass inhaltlich neue Ideen gefunden werden.

Genauso arbeiten wir lieber ortsunabhängig an der Stelle, die uns gerade am nützlichsten erscheint. Das kann ein Café, ein Büro oder das Homeoffice sein. Das Internet erlaubt uns, von überall aus mühelos auf arbeitsrelevante Daten und Instrumente zugreifen zu können.
Flexible und öffentliche Arbeitsmöglichkeiten, flache Hierarchien und Mitbestimmung sowie Vertrauen, motivierende Herausforderungen und eine ergebnisorientierte gerechte Bezahlung sind die Arbeitsqualitäten unserer Wahl.

Arbeit kann nur privat sein
Unser Wertesystem kennt neben Lohn auch den Wert der Selbstverwirklichung und Eigenmotivation. Zwischen Arbeit und Privatleben zu unterscheiden fällt unter diesen Voraussetzungen schwer. Für uns gehört es zum Alltag, dass viele Angelegenheiten in beide Kategorien fallen und somit immer nach persönlichen Maßstäben und anhand allgemeiner Moralvorstellungen bewertet werden.
Eine Arbeitsstelle messen wir also daran, welche persönlichen Wachstumschancen sie uns eröffnet und wie motivierend ihr Arbeitsumfeld für uns sein kann. An Unternehmen schätzen wir, neben dessen Transparenz und Offenheit, auch den sozialen Umgang mit Arbeitnehmern und Umwelt.

Unsere Verantwortung zur Öffentlichkeit
Weil wir unsere Stärke in der öffentlichen Zusammenarbeit wissen, teilen wir nur zu gerne unser geistiges Kapital und schaffen damit freie Wissensressourcen. Konkurrenzdenken gibt es bei uns nicht, dafür aber Wettbewerb um die besseren Ideen und Reputation für erbrachte Leistung.
Wir kennen das Potenzial von freiem Wissen und fordern deshalb den freien Zugang zu allen steuerlich geförderten Forschungsergebnissen und Lernmaterialien. Gleichzeitig soll es Bildungseinrichtungen finanziell und inhaltlich ermöglicht werden, die zur Verwendung der Informationen notwendige Medienkompetenz an die zukünftigen Generationen vermitteln zu können.

Für uns ist es von großer Wichtigkeit, dass freie Wissensressourcen gefördert, erhalten und für jeden zugänglich gemacht werden. Als Digital Natives unterstützen wir deshalb alle Initiativen, die Informationen und Werkzeuge frei und wiederverwendbar verfügbar machen.
Die neuen Medien verstehen wir allgemein als Chance für eine bessere Welt. Ihre Veranlagung (im Sinne des lateinischen “virtus” für Kraft, Tugend), Informationen zu verteilen und zu verarbeiten, ermöglicht es den Menschen, auf viele neue Arten miteinander zu kommunizieren und sich auszutauschen. So stellt unsere digitale Kultur schon jetzt räumliche, kulturelle und damit auch politische Grenzen infrage und bietet eine echte Chance für einen partizipativ-demokratischen Kosmopolitismus. Denn als Digital Natives sind wir Weltbürger und eine der ersten globalen Generationen. Erste Schritte hin zu einer partizipativ-demokratischen Weltpolitik wären die uneingeschränkte Transparenz politischer Arbeit und Entscheidungsfindung sowie der vielfältige Ausbau der Online-Partizipation.

Das Netz hat eine Kultur
Wir verstehen das Internet als sozialen Kulturraum. Mit unseren realen Identitäten prägen wir dessen Inhalte und mit unseren sozialen Beziehungen dessen Vergesellschaftung. Im Rahmen der Legalität und manchmal auch im konstruktiven Diskurs mit dieser, sind wir hier die Exekutive, ist unsere Moral die Judikative und unser Code die Legislative. Eine vierte Gewalt wählen wir durch unsere Aufmerksamkeit.
In der globalen und diversiven Wirklichkeit unserer Netzwerke verstehen wir Relevanz vor allem als soziale Relevanz. Unsere mehrdimensionalen Netzwerke bieten die Möglichkeit des Erfahrungsaustausches und der gemeinsamen Bewertung. Aufgrund der sozialen Beziehung sind Empfehlungen und Informationen aus einem dieser Netzwerke besonders relevant.

Als Digital Natives sind wir uns bewusst, dass unsere Kultur vom technischen Fortschritt abhängig ist. Genau deswegen nutzen wir frühzeitig technische Innovationen, um einerseits neue Möglichkeiten für unsere Kultur zu erkunden, und andererseits, um mit unserem Feedback Fehlentwicklungen entgegenzuwirken.

Dem Netz gehört die Zukunft
Wie jedes Medium hat auch das Internet seine Schwächen. Durch Interaktivität und Vernetzung lässt sich jedoch Transparenz aufbauen, weswegen das Internet den anderen Massenmedien überlegen ist. Die Möglichkeit der polydirektionalen Kommunikation ermöglicht es zudem, ein vielfältigeres Abbild der Wirklichkeit zu liefern, was das Internet zum passenden Medium einer postmodernen Welt macht. Das Netz etabliert sich zu Recht als Leitmedium und dessen offene Kultur eignet sich wie keine andere als Maßstab für eine gerechte Gesellschaft der Zukunft.

Credits:
Moritz Avenarius, Björn Bauer, Nicole Braun, Andreas Dittes, Anna Dürhager, Bettina Fackelmann, Anne Grabs, Jana Hochberg, Boris Jäger, Alexander Rausch, Christian Spannagel, Dominik Wind, Simon Wind.

Robert Dürhager und Timo Heuer sind bekennende Digital Natives. Ihr Manifest verfassten sie im Zuge der Vorbereitung des dritten nationalen IT-Gipfels. Es erschien zuerst in dem Buch DNAdigital.

Willms Buhse / Ulrike Reinhard (Hg.):
DNAdigital – Wenn Anzugträger auf Kapuzenpullis treffen.
Die Kunst, aufeinander zuzugehen.

whois verlags & vertriebsgesellschaft
260 Seiten, 29.80 Euro
ISBN 978-934013-98-8
www.dnadigital.de

Das Manifest der Digital Natives ist veröffentlicht unter der Lizenz Creative Commons 3.0 “Namensnennung – Keine kommerzielle Nutzung – Weitergabe unter gleichen Bedingungen” http://creativecommons.org/licenses/by-nc-sa/3.0/de

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